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[Rezension] Tanja Hanika – Zwietracht: Mörderische Freundschaft

Meine liebe BartBroAuthors Kollegin Tanja Hanika schreibt düstere, schaurige Romane und ihr neuestes Projekt hat mich sowohl vom Cover als auch von der Kurzbeschreibung neugierig gemacht.

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Das Ebook kostet 6,99€, das Taschenbuch 11,99€.

Auch diese Rezension gibt es als Video auf meinem Youtube Kanal!

Worum geht’s?
Es geht um zwei beste Freundinnen, die gemeinsam in einen Kurzurlaub in eine abgelegene Hütte im Wald fahren. Lina, eine Schriftstellerin, möchte dort ihre Schreibblockade überwinden um ihr nächstes Buch veröffentlichen zu können. Millie, die in einer Bank arbeitet aber gerne mit ihren Fotos Geld verdienen würde sucht unterdessen in der Natur nach schönen Motiven.
In der Hütte gibt es eine verschlossene Tür, die Linas Interesse weckt, vor allem nach dem sie in der ersten Nacht kratzende Geräusche von unter der Hütte wahrnimmt. Kurz darauf fällt ihr Millies Verhalten seltsam auf und bald ist sich Lina sicher, dass irgendjemand es auf sie abgesehen hat. Am Ende sogar ihre beste Freundin?

Genre: Horrorroman

 

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Design/Gestaltung:

Das Cover ist schlicht gehalten, aber genau das gefällt mir sehr gut.

Schreibstil:

Den Anfang der Geschichte fand ich mit den Formulierungen teilweise etwas holprig. Es wirkte einfach zu bemüht abwechslungsreich und anschaulich zu schreiben. Aber das hat sich dann bald verflüchtigt, Tanja hat in die Geschichte gefunden und es ließ sich flüssiger und besser lesen. Die Spannung konnte auch ohne große dramatische Formulierungen aufgebaut und durchweg gehalten werden. Ich fand es sehr fesselnd und habe es tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen! (Was bei mir als Leseschnecke auch bei eher dünnen Büchern selten ist 😉 )

Inhalt:

Ich war sehr eingenommen von dem Buch, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Die erste Hälfte des Buches ist aus Linas Sicht geschrieben, die zweite aus Millies. Den ersten Twist habe ich kommen sehen, einfach weil ich unfassbar auf Horror stehe und so viele Bücher und Filme gelesen habe, dass man sich anhand kleiner Anzeichen schnell denken konnte, was los ist. Der Twist zum Ende hingegen kam etwas unerwartet aber nicht unpassend. Zu viel über den Inhalt möchte ich hier konkret gar nicht sagen, aber es spitzt sich zum Ende sehr stark zu, sodass man wirklich nicht aufhören kann zu lesen.

Charaktere:

Neben Lina und Millie gab es kaum Charaktere, die wirklich eine große Rolle gespielt haben. Stefan und Barbara – Barbara war mir allein wegen ihres Namens schon sympathisch – ich freu mich immer, wenn jemand Barbara heißt. Ich glaube, aus denen hätte man noch ein bisschen mehr machen können indem man sie noch mehr einbindet, da sie ja in der Nähe der Hütte gewohnt haben. Man hätte vielleicht auf ihrer Seite noch den ein oder anderen Zweifel setzen können, um den Leser zu verwirren. Allerdings hat es der Geschichte keinen Abbruch getan, sondern ist nur meine persönliche Meinung.
Lina war ein kleines bisschen unsympathisch. Aber ich denke gewollt. Einfach weil sie quengelig und unzufrieden war und ich ihre Paranoia zu Anfang nicht ganz verstanden habe. Ihre Neugier bezüglich der Tür und ihre Panik wegen dem Kratzen an der Hütte schon! So etwas würde mich auch ganz wuschig machen.
Millie war deutlich menschlicher und gerade in ihrem Teil hat man sie ins Herz geschlossen. Ihre Handlungen fand ich teilweise verwirrend, aber Horror funktioniert selten mit Charakteren, die nur geschickte und richtige Entscheidungen treffen. Man hat sich nicht an den Kopf gegriffen, aber das ein oder andere Mal hat man sich schon gewünscht, dass sie einfach direkt sagt, was Sache ist.
Alles in allem waren die Charaktere für so ein kurzes Buch gut ausgearbeitet und nicht zu eindimensional.
Ende

Das Ende war dann doch ein wenig überraschend, im positiven Sinne und mir hat es gut gefallen. Vor allem die letzten Szene. Es sind einige Fragen offen geblieben, aber um aus meinem meiner liebsten und ersten Horrorspiele zu zitieren.

In a horror story, the victim keeps asking „Why?“ But there can be no explanation, and there shouldn’t be one. The unanswered mystery is what stays with us the longest, and it’s what we’ll remember in the end.” – Alan Wake

Rückblickend finde ich tatsächlich die Horror Filme und Bücher, in denen einem nicht alles haarklein erzählt und vorgekaut wird, besser bzw. spannender. Manche enden zu offen, sodass es wirklich unbefriedigend ist aber Tanjas Geschichte endet akzeptabel offen.

Wenn man nun alle Einzelwertungen zusammen rechnet ergibt sich ein Ergebnis von 4 Seesternen! Eine klare Leseempefhlung für Freunde von Horror und Leute, die einen spannenden kurzen Ausflug zu einer Waldhütte machen wollen! 😉4seesterne.png

Kommt an Bord:

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[…] ich von Tanjas Buch „Zwietracht“ begeistert war, hat sie mir auf dem Litcamp 2017 in Heidelberg ihr Buch „Scream Run […]