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Interview mit Nadine Föhse – Lenny und die Liebe

Interview mit Nadine Föhse – Lenny und die Liebe

Erinnert ihr euch noch an #ProjektArbeitstitel? 2019 habe ich schon Mal ein Interview mit der lieben Nadine gemacht und seit dem hat sich viel getan. Höchste Zeit also, mal wieder nachzufragen!

Hey Nadine, wie schön, dass du wieder da bist! Stell dich doch nochmal vor.

Hi, ich bin Nadine. Ich bin Autorin, Texterin, Korrektorin, Zweifachmama, Ehefrau, Freundin, Leseratte und vieles mehr. Online kennt man mich als „Ruhrpottmutti“. Ich lebe im Herzen des Ruhrgebiets und liebe es hier. Deshalb spielen meine Geschichten auch vorrangig hier. Ich schreibe Jugendbücher, Young Adult und New Adult und immer dreht es sich um Liebe und Freundschaft. 2019 erschien mein Debütroman Zweifelhafte Wahrheiten. Das Debüt und mein zweiter Roman #queer sind im Selfpublishing bei Books on Demand erschienen.

Nadine ist auch auf Social Media unterwegs:

 

Lenny und die Liebe

Woran arbeitest du aktuell?
Also, zuerst wäre da auf jeden Fall Lenny und die Liebe zu nennen. Was als Projekt #LuckyLoser angefangen hat, ist mittlerweile ein richtiger Roman geworden. Geschrieben habe ich an Lenny 2020 und 2021 – mittlerweile liegt das Manuskript bei den Testlesenden. Lenny und die Liebe ist ein Young Adult-Roman, der von Liebe und Freundschaft erzählt.

Außerdem arbeite ich am super geheimen #ProjektH, für das ich – so die Pandemie-Götter uns lassen – im Sommer eine klitzekleine Recherchereise innerhalb Deutschlands machen will. #ProjektH wird ein New Adult-Roman, in dem es natürlich ebenfalls um die Liebe geht.

Ein drittes Projekt, was schon in der Pipeline ist, ist der Kurzgeschichtenband #ExklusiveGeschichten. Hier verrate ich aber noch nix! Die Fortschritte aller Projekte lassen sich natürlich jederzeit unter den entsprechenden Hashtags in den sozialen Medien nachverfolgen.

Wie schauen die Pläne für „Lenny und die Liebe“ aus?
Bleiben wir mal bei Lenny und die Liebe. Derzeit versuche ich, das Buch via Crowdfunding über Startnext zu finanzieren. Schaut gern mal vorbei, ihr findet das Crowdfunding hier! Sollte das Crowdfunding erfolgreich sein – was ich sehr hoffe – geht das Manuskript im nächsten Schritt zu meiner Sensitvity Readerin Jade. Sie wird die Geschichte auf Herz und Nieren prüfen! Im Sommer folgen dann Lektorat und Korrektorat, bevor der Buchsatz dran ist. Planmäßig kommt die Veröffentlichung im November.

Sollte das Crowdfunding wider Erwarten nicht erfolgreich sein, muss ich meine Pläne verschieben. Die Pläne bleiben die gleichen, aber der Zeitplan wird in die Länge gezogen. Die Veröffentlichung wird sich dann auf 2022 verschieben.

Wie bist du zum Crowdfunding gekommen?
Ich habe im letzten Jahr sowohl durch Corona geringere Einnahmen gehabt als auch einige Zeit gar nicht gearbeitet. Denn im Oktober habe ich mein zweites Kind bekommen und bin deshalb für knapp 2,5 Monate komplett ausgefallen. Die Einnahmen, die mir so fehlten, waren zwar nicht für unseren Alltag bedrohlich – aber ich konnte eben weniger Rücklagen bilden. Das ist erstmal kein Problem. Da ich Lenny und die Liebe aber im Selfpublishing veröffentlichen möchte, muss ich natürlich in Vorkasse gehen. Und wie geht das ohne Rücklagen? Richtig, über Vorbestellungen! Ein Crowdfunding bietet hier die einzigartige Möglichkeit, besondere Goodies für alle Vorbesteller*innen anzubieten. Deshalb Crowdfunding.

Was sind deine Wünsche und Ziele für Lenny und die Liebe?
Well, let’s think big, shall we? Also, mein erster Wunsch wäre, dass das Crowdfunding erfolgreich läuft und ich mir keine Sorgen um die Finanzierung des Buches machen muss. An der Stelle nochmal der Hinweis: Hier kommt ihr zum Crowdfunding! Mein zweiter Wunsch wäre, dass das Buch mein bisher erfolgreichstes wird. Das wäre wirklich wunderschön! Meine Ziele … das Buch in einer tollen Aufmachung veröffentlichen, ein paar Blogger*innen begeistern, ein paar nice Rezensionen abstauben. Und eine Leserunde bei Lovelybooks. Das wär‘ toll! Wäre? WIRD!

Throwback 2019

Schreibprozess

Was hat sich seit dem ersten Roman 2019 verändert?
Ich hoffe doch schwer, dass sich mein Schreiben verbessert hat! 😀 Okay, mal im Ernst. Die Themen, über die ich schreibe, sind natürlich die gleichen geblieben: Liebe, Freundschaft, Erwachsenwerden und Erwachsensein mit allen Facetten. Ich schreibe also immer noch keine Fantasy.

Da ich natürlich eine tolle Lektorin an meiner Seite habe, hat sich die Qualität meiner Geschichten natürlich verändert und verbessert. Ansonsten bin ich mutiger geworden. Ich probiere neue Stile aus und versuche, mehr Werbung für meine Geschichten zu machen. Ich war bei zwei online Litcamps dabei, will mich auf Twitch ausprobieren und Lesungen machen.

Hast du eine Schreibroutine?
Kurze Antwort: Nein. Lange Antwort: Ich versuche, mich regelmäßig mittwochs mit ein paar Freundinnen zum Schreiben zu treffen. Das klappt nicht immer, weil wir alle Jobs, Leben und Co. haben. Aber wir bemühen uns! Ansonsten schreibe ich grundsätzlich immer, wenn ich Zeit habe. Darunter darf der Brotjob natürlich nicht leiden. Andererseits versuche ich, das Schreiben wie meinen Job zu behandeln, damit es nicht zu kurz kommt. Ein Teufelskreis, meine Damen und Herren.

Was war deine größte Herausforderung im Schreibprozess?
Grundsätzlich fällt mir das Schreiben von Geschichten leicht. Ich liebe es, mich in fremde Geschichten zu träumen und diese dann zu erzählen. Dieses Mal war das Schwierigste, dranzubleiben. Denn durch die Schwangerschaft kam ich einfach sehr viel weniger dazu, weiterzumachen. Einige Monate lag Lennys Geschichte deshalb auf Eis, bevor ich mich Anfang 2021 wieder reingestürzt habe. Dann ist das Buch allerdings auch schneller fertig geworden als gedacht.

Nun kommt mit der nächsten Überarbeitung die nächste große Herausforderung auf mich zu.

Was hat besonders Spaß gemacht?
Lennys Geschichte liegt mir insgesamt besonders am Herzen. Nicht nur spielt sie direkt in meiner Heimat – ich kenne jede Straße, jedes Haus und jeden Ort – sondern ich habe auch ein paar Dinge eingebaut, die mir großen Spaß gemacht haben. Zum Beispiel die Musik. Lenny liebt Musik. Deshalb gibt es viele tolle Lieder, die Lenny hört, die seine Stimmung unterstreichen und die etwas mit den Lesenden machen können. Natürlich ist es möglich, die gesamte Playlist zum Buch anzuhören, entweder auf Spotify oder auf Deezer. Es war ein Heidenspaß, die Lieder auszusuchen und einzubringen.

Leseprobe

»Boah, Lenny, warum willst du denn nicht?«, versucht Max zum gefühlt hundertsten Mal, mich umzustimmen. Seit zwei Wochen nervte er mich jetzt. Zwei Wochen, in denen er eifrig die Stufenparty vorbereitet hatte. Er hatte unsere Stufenkoordinatorin „becirct“, um die Aula der Schule sogar in den großen Ferien nutzen zu dürfen. Er hatte Leute für Getränke, Deko und Musik zusammengetrommelt. Diese Schulparty sollte sein Meisterstück werden, hatte er verkündet. Und nun hatte ich keinen Bock.

»Was soll ich da, Max? Mal ganz im Ernst? Der Großteil der Idioten kann mich eh nicht leiden – was ja bekanntlich auf Gegenseitigkeit beruht. Warum sollte ich also einen ganzen Abend auf engstem Raum mit ihnen verbringen?«

Seufzen und Augenverdrehen von Max. »Weil’s lustig wird. Wir hängen ab, es läuft gute Mukke und vielleicht krieg‘ ich dich sogar dazu, ein Bier zu trinken.«

»Lustig, is‘ klar. Ich werd‘ den halben Abend irgendwo in der Ecke stehen und versuchen, mich nicht vor versammelter Mannschaft zum Horst zu machen. Super lustig.«

»Okay, Lenny, dann muss ich jetzt meine letzte Karte ausspielen.« Max versucht sich an einer tiefen Stimme. Nicht, dass das funktionieren würde. Mein Schulkumpel scheint nie im Stimmbruch gewesen zu sein. Aber seit wann tut Max so geheimnisvoll? Das sieht ihm nicht ähnlich, eigentlich fällt er immer mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus.

»Deine was?«, erwidere ich also. Irgendwas zwischen genervt und desinteressiert. Max muss ja nicht wissen, dass ich neugierig bin.

»Meine letzte Karte. Weißt du, wer seit ein paar Tagen zurück aus Australien ist und unter Garantie zur Party kommt?«

Die Röte, die mir ins Gesicht kriecht, verrät mich sofort. Vor Unglauben reiße ich die Augen weiter auf als nötig. »Nä!«, mache ich wenig wortgewandt. Ich weiß genau, wen er meint. Es gab nur eine Person in unserer Stufe, die in Australien gewesen war. Ein ganzes Jahr lang.

»Tina.«

Er weiß, dass er mich damit hat. Tina, die Einzige aus unserer Stufe, die ich wirklich gerne sehen würde. Deswegen hat er sich diese Info auch bis zum allerletzten Moment aufgehoben. Seufzen, Augenverdrehen, dieses Mal bei mir. Max grinst mich an, weiß, dass ich mich geschlagen gebe. Ich würde also auf eine dieser verhassten Stufenpartys gehen, auf denen sich grundsätzlich alle betranken.

Ich stehe nun also schon den ganzen Abend hier rum. Die anderen trinken Alkohol und tanzen. Quatschen über Themen, die mich einen feuchten Scheißdreck interessieren. Aus den Boxen erklingt der aktuelle Sommerhit „Despacito“. Spanisch. Ich verstehe kein Wort und finde den Song auch nicht besonders gut.

Dann sehe ich, zuerst aus dem Augenwinkel, dass jemand zur Tür hereinkommt. Jemand. Als ob. Natürlich ist es Tina. Sie hat sich den großen Auftritt bewahrt und kommt als Allerletzte zur Party. Die letzte halbe Stunde hatte ich damit verbracht, die Tür zu beobachten und auf sie zu warten. Nun ist sie da und mir stockt der Atem. Das Austauschjahr am anderen Ende der Welt hat ihr wirklich gutgetan, das sehe ich sofort. Okay, sein wir ehrlich: Eigentlich sieht sie aus wie immer. Außer, dass sie irgendwie selbstbewusster und entspannter wirkt. So, als würde sie der ganze Schulscheiß nicht die Bohne interessieren. Und ihre Haare waren länger geworden. Ist es komisch, dass mir das sofort auffällt? Ich merke, dass ich meinen Blick nicht von ihr abwenden kann. Sie lächelt, winkt einigen Freundinnen zu. Dann streicht sie sich eine blonde Haarsträhne aus der Stirn.

Jetzt oder nie!, denke ich bei mir und beginne, mit selbstbewussten Schritten auf sie zuzugehen. Woher ich dieses Selbstbewusstsein nehme, ist mir schleierhaft. Plötzlich ist es einfach da. In Gedanken lege ich mir die richtigen Worte zurecht. »Hey Tina, willkommen zurück!« erscheint mir passend. Dazu eine Umarmung. Oder doch lieber Hände schütteln? Winken? Die Röte kriecht mir in die Wangen, begleitet von der altbekannten Hitze, die bis in die Ohren vorrückt. Die Geräusche um mich herum verkommen zu einem dumpfen Hintergrundrauschen. Das Lied hat gewechselt, doch ich kann nicht sagen, was nun läuft. Einen Rückzieher zu machen kommt nicht mehr in Frage, schließlich laufe ich gerade mitten durch den Raum zu ihr hin. Alle sehen mir zu!

Während ich also so laufe und ganz in Gedanken bin, spüre ich plötzlich einen Zug an meiner Jeans. Scheiße!, ist mein erster und einziger Gedanke. Ich sehe, wie der elende Max nach links wegläuft. Ich gerate ins Straucheln, stolpere über meine eigenen Füße und lege mich, natürlich direkt vor der süßen Tina, richtig auf die Fresse. Max, das elende Arschloch, hatte mir die Hose bis zu den Knöcheln heruntergezogen. So liege ich also da, in Boxershorts vor der versammelten Stufe. Schmerz durchzuckt mich, wenigstens hatte ich den Sturz mit meinen Händen halbwegs abfangen können, sonst wäre ich glatt auf mein Gesicht geknallt. Knie, Handflächen, Ellenbogen tun weh. Wahrscheinlich werde ich mit ein paar blauen Flecken belohnt. Langsam lässt der Schmerz etwas nach und ich blicke auf. Von Tinas Stiefeln über ihren Rock und die Bluse bis zu ihrem Gesicht. Sie grinst mich an.

»Hi Lenny. Kein bisschen geändert, was?«


Noch nicht genug? Eine längere Leseprobe gibt es auf Nadines Homepage. Falls ihr Lust auf diesen Roman bekommen habt, dann schaut euch auf jeden Fall das Crowdfunding an! Es läuft noch kanpp 2 Wochen – let’s goooo!

Vielen Dank für das Interview, liebe Nadine!

 

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2 Jahre her

Tolle Autorinnen, tolles Buch, tolles Interview! Vielen Dank, ihr Lieben!

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