ProjektArbeitstitel

Jessica Iser #ProjektArbeitstitel

Jessica Iser #ProjektArbeitstitel

Ich kam bereits in den Genuss eines ihrer Manuskripte testzulesen – und ich will mehr! Heute bei #ProjektArbeitstitel: Jessica Iser!

Hallo, ich heiße Jessica Iser, wurde 1991 in Südhessen geboren und schreibe schon von Kindesbeinen an – das gehörte schon immer dazu und ist fester Bestandteil meines Lebens. Bisher habe ich einige Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht, hoffe aber, dass auch bald der erste Roman folgt. Mein Brotjob ist Bibliothekarin, also bin ich auch dort von Büchern umgeben, das Schreiben ist und bleibt aber meine Leidenschaft.

 

Herbstprojekt und andere Projekte

 

Welche Projekte sind gerade in Arbeit? Erzähl uns doch ein bisschen davon!
Im Moment arbeite ich an einem Urban Fantasy-Roman. Viel kann ich dazu noch nicht verraten, aber die zentralen Themen sind Familie, Liebe und ein jahrhundertealter Fluch. Die Geschichte spielt hauptsächlich im Herbst und erstreckt sich über sieben Jahre. Dementsprechend ist es inzwischen schon über 150.000 Wörter stark. Ihr könnt meine Fortschritte auf Social Media unter dem Hashtag #Herbstprojekt verfolgen.

Wie schauen die Pläne für dein Projekt aus?
Aktuell schreibe ich noch an der Rohfassung. Meine selbst gelegte Deadline ist Mitte November 2019. Wenn ich das schaffe, geht es als nächstes in die Überarbeitung mit Testlesern und danach hoffe ich darauf, eine Literaturagentur und/oder einen Verlag dafür zu finden. Sollte das nicht klappen, werde ich die Veröffentlichung als Selfpublisher planen, aber das ist alles noch Zukunftsmusik. Zuerst muss es geschrieben werden!

Magst du uns verraten, was für Ideen evtl. noch in der Schublade schlummern?
Viel zu viele! Aber die Sci-Fi-Cyberpunk-Dystopie oder das Projekt, in dem es um Albträume geht, werden wohl als nächstes das Rennen machen.

Was hast du aus deinen bisherigen Veröffentlichungen gelernt?
Dass Kritik sich nicht immer anfühlen muss wie ein Rückschlag, sondern wie eine Chance. Und man muss manchmal Geduld haben – viel Geduld!

Hast du seit der ersten Veröffentlichung deine Herangehensweise geändert?
Ich finde, Kurzgeschichten sind immer eine gute Möglichkeit, mal in ein anderes Genre „hineinzuschnuppern“, daher mache ich das zwischendurch immer ganz gerne. Was die Herangehensweise betrifft: Früher habe ich kaum geplottet, das Schreiben kam immer so mit dem Flow. Inzwischen brauche ich das aber oft, zumal meine Projekte auch immer länger werden und da muss eine gute Struktur vorhanden sein, um den Überblick zu behalten und Plotholes so gut wie möglich zu vermeiden.

 

Schreiballtag

 

Was ist deine größte Herausforderung im Schreibprozess?
Es gibt immer wieder Phasen, in denen es mal weniger gut läuft mit dem Schreiben. Aber ich glaube, die größte Herausforderung ist immer noch das „Danach“. Sich in der Überarbeitung noch einmal ganz anders mit dem Projekt, an dem man jahrelang gearbeitet hat, auseinandersetzen und bei der Verlagssuche immer wieder hoffen und bangen, ohne an sich selbst zu zweifeln und aufzugeben.

Hast du eine Schreibroutine?
Ich arbeite Vollzeit, also muss ich mich abends und an den Wochenenden ransetzen. Ich bin leider gar kein Morgenmensch, aber eine Nachteule und kann am ehesten bei gemütlichem Licht und guter Musik schreiben. Jedes meiner Projekte bekommt eine eigene Playlist und eine Pinterest-Pinnwand, die sich während des Prozesses mit entwickeln. Das hilft mir, bei Blockaden meine Gedanken auch mal schweifen zu lassen und mir verschiedene Ideen wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Welchen Tipp würdest du deinem Vergangenheits-Ich geben, das gerade mit dem Schreiben anfängt?
Gib niemals auf, aber stress dich nicht so.

 

Motivation

 

Hast du Vorbilder bzw. Menschen, die dich inspirieren und motivieren?
Ein bestimmtes Vorbild gibt es nicht wirklich, ich bewundere viele Autoren für ihre Geschichten, Disziplin und Schaffenskraft. Mich inspiriert vor allem Musik, Natur und Kunst. Außerdem bin ich sehr dankbar für die Menschen, die während des Schreibprozesses „hautnah“ dabei sind, hinter mir stehen und mich immer wieder motivieren, weiterzumachen. Allen voran Lily (http://www.lily-magdalena.de/) – ich weiß gar nicht, was das #Herbstprojekt ohne ihre Unterstützung und Begeisterung jetzt wäre.

Was sind deine Wünsche und Ziele für die Zukunft?
Mein nächstes großes Ziel ist wie gesagt die Fertigstellung meines Manuskripts. Ich versuche mich erst einmal darauf zu konzentrieren, bevor ich konkrete Pläne mache.

Was war dein schönster Autor*innen-Moment bisher?
Puh, schwierig! Es gab schon so viele. Über jede Veröffentlichung habe ich mich gefreut, ebenso wie über die Rückmeldungen der Leser und Testleser. Ich glaube, besonders stolz war ich, als mir ein Lektor schrieb, dass meine Actionszenen immer spektakulär und mitreißend geschrieben seien – die schreibe ich nämlich am liebsten und durch diese Einschätzung von außen, habe ich mich noch einmal darin bestärkt gefühlt, dass ich das gut kann.

Besonders hervorheben möchte ich auch, wie viele wunderbare und talentierte Menschen ich bereits durch das Schreiben kennenlernen durfte. Der Austausch ist immer so wertvoll und zeigt, dass Schreiben kein einsames Hobby ist.

 

Eine kleine Kostprobe…

Aus #Herbstprojekt

Je tiefer Islene dem Fuchs in die Wildnis folgte, desto höher ragten die Bäume über ihr auf. Sie stellte fest, dass sie durch eine Senke lief, die mit einer raschelnden Decke aus tiefrotem und braunem Herbstlaub bedeckt war. Zu beiden Seiten ragten Hügel auf, die ebenfalls vollständig unter Blättern begraben waren. Hier und da ragte eine Baumwurzel aus der Erde und schien mit ihren knorrigen Verzweigungen nach ihr zu greifen. Vor ihr bildeten zwei sich gegenüberstehende Bäume eine Art Bogen über dem Graben. Wie versteinerte Wächter thronten sie stumm und alt über ihr, während sie darunter hindurchging.

Islene wunderte sich über die trocken knisternde Laubdecke – der Herbst schien hier schon viel weiter fortgeschritten zu sein. Noch während sie darüber nachgrübelte, stellte sie fest, dass der Fuchs verschwunden war, und blieb stehen.

„Verdammt.“ Suchend sah Islene sich um und lauschte auf ein Rascheln im Unterholz oder sonstige Geräusche, um das Tier wiederzufinden. Erst da fiel ihr auf, dass es um sie herum ungewöhnlich still war.

„Überhaupt nicht unheimlich“, murmelte sie und beschloss auf der Stelle umzukehren, bevor sie sich hier noch verlief.

Als Islene sich umwandte, sah sie sich einer Wand aus Baumwurzeln gegenüber, die sich von einer Seite der Senke zur anderen erstreckte. Islene keuchte und ein Atemwölkchen wirbelte vor ihr durch die Luft.

„Das kann doch nicht …“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf und sah sich in alle Richtungen um, als würde vor ihr doch noch der ursprüngliche Weg auftauchen.

Sie setzte dazu an, den Hügel zu ihrer Rechten zu erklimmen, da fuhr ihr eine melodische Stimme durch Mark und Bein.

„Suchst du etwas?“


Jessica Iser

 

Jessica Iser hat mehrere Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht:

  • in Herzgezeiten, auf amazon* kaufen
  • in Briefe aus dem Sturm, auf amazon* kaufen
  • in Sehnsuchtsfluchten, auf amazon* kaufen
  • in Wolfstod, auf amazon* kaufen
  • in Kemet: Die Götter Ägyptens, auf amazon* kaufen
  • in Horror Cocktail, auf amazon* kaufen

 

Eine Übersicht aller Teilnehmer*innen findet ihr bei #ProjektArbeitstitel – Was ist das?


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