ProjektArbeitstitel

Linda Rottler #ProjektArbeitstitel

Linda Rottler #ProjektArbeitstitel

Heute stellte ich euch die liebe Linda Rottler vor, die bald ein Buch im dtv Verlag herausbringen wird. Wie cool ist das denn? Auf jeden Fall ist mir Linda durch ihre Antworten für #ProjektArbeitstitel und ihre Social Media Kanäle total sympathisch!

Mein Name ist Linda Rottler, ich bin 25 Jahre alt, studiere in Stuttgart Germanistik und ehrlich gesagt weiß ich nicht, wann und wo die Sache mit dem Schreiben zu einem Teil von mir geworden ist. Scheinbar habe ich schon in Tagträumen gelebt und Geschichten erzählt, bevor ich schreiben konnte. Und bis heute vergeht kein Tag, an dem mein Kopf nicht mindestens 2 verschiedene Geschichten (weiter)spinnt. Die meisten davon bleiben für immer da oben, aber manche wenige schaffen’s tatsächlich aufs Papier.

Noch bin ich unveröffentlicht, aber der eBook-Vertrag ist bereits unterschrieben. Das fühlt sich alles sehr surreal an. Aber vielleicht liegt es daran, dass es mein Debüt ist und mir dieses ganze Schriftstellerdasein noch nicht ganz vertraut ist. Erst mit der Teilnahme am #dtvfantasynewcomer-Wettbewerb auf der Online-Plattform Sweek wurde ich in diese Welt katapultiert und das auch noch mit der allerersten Geschichte, die ich je beendet habe. Ich dachte immer, ich hätte noch genug Zeit, mir eine Online-Präsenz aufzubauen und herauszufinden, wie es hinter den Kulissen abläuft, weil es sowieso noch Jahre dauern würde, bis meine Projekte bereit für die Welt sein würden. Tja, jetzt bin ich hier und ich beabsichtige, zu bleiben.

 

Die Hehler der Sphären und andere Projekte

 

Welche Projekte sind gerade in Arbeit? Erzähl uns doch ein bisschen davon!
Der Arbeitstitel meines Buchs ist Die Hehler der Sphären. Lange wird er das aber nicht mehr bleiben. Ich weiß bereits den offiziellen Titel, war an der Auswahl beteiligt und finde ihn um einiges besser, aber ich möchte ihn noch nicht verraten.

Die Geschichte bewegt sich ungefähr im Genre zeitgenössische Urban Fantasy und sie wurde einst als „hochatmosphärisch“ bezeichnet. Bringt mich immer noch zum Lächeln. Jedenfalls geht es um die Frage: Was passiert eigentlich in einer Stadt, in der man Träume klauen und verkaufen kann? Meine Protagonistin heißt Nevya und hat von Natur aus sehr lebhafte Träume. Eines Tages hat es sich aber ausgeträumt und sie muss sich im düsteren Gewerbe selbst durchkämpfen, in der Hoffnung, ihre Träume wiederzufinden. Das Ganze spielt in der fiktiven Stadt Great Shell in Nordamerika. Manche dort glauben, dass Träume aus Nebel bestehen, den sie einst von den Alben erhalten haben (deshalb auch Albtraum). Ob das stimmt und ob Nevya daran glaubt, muss der Leser selbst herausfinden.

Wie schauen die Pläne für dein Projekt aus?
Das Manuskript für Die Hehler der Sphären liegt bei der Lektorin und wird jetzt erst mal ordentlich poliert. Das Cover steht ebenfalls noch aus und nächstes Frühjahr erscheint es dann als eBook. Ich persönlich wünsche mir, dass das Buch auch noch gedruckt wird. Die Option besteht zumindest. Und dann hätte ich auch noch einen zweiten und dritten Teil, aber da Teil 1 eigentlich in sich abgeschlossen ist, müssen diese nicht notwendigerweise erscheinen. Im Moment konzentriere ich mich darauf, mir Tipps für die Vermarktung einzuholen und mir einen Plan zu erstellen.

Magst du uns verraten, was für Ideen evtl. noch in der Schublade schlummern?
Ich glaube nicht, dass ich je etwas anderes außer Fantasy schreiben werde. Mit meinem nächsten Projekt möchte ich allerdings ein kleines Experiment wagen. Es soll in Richtung historische Fantasy gehen – aber eben nur grob. Die Geschichte spielt im viktorianischen England (hat aber nichts mit Steampunk zu tun) und beschäftigt sich mit vielen eigensinnigen Charakteren, die auf zwei Arten gelesen werden können: Eine plausible und eine fantasievolle. Ist die Protagonistin nur melancholisch oder ist sie tatsächlich eine Untote? Der Mann nur ein enthusiastischer Pharmakologe oder ist er ein Magier? Ist die unheimliche Frau wirklich nur die Leiterin eines Waisenhauses oder sind die Kinder dort lebende Puppen, die sie an Fäden tanzen lässt? Der Leser soll es nicht erfahren – er soll selbst entscheiden. Das wird schwierig umzusetzen, aber ich habe viele Ideen und kann es kaum erwarten, mich in die Geschichte hineinzustürzen.

 

Schreiballtag

 

Was ist deine größte Herausforderung im Schreibprozess?
Kleine Anekdote: Vor über sechs Jahren hatte ich die Idee für die Geschichte über das Mädchen ohne Träume. Drei Jahre hat es gedauert, bis der erste Entwurf stand. Zweieinhalb weitere Jahre habe ich überarbeitet, gekürzt, umstrukturiert, geschnippelt, gebastelt und geblutet, nur um (mithilfe ehrlicher Testleserinnen) festzustellen, dass ich das Ding zur Hälfte würde umschreiben müssen. Es war frustrierend. Ich habe es dann aber tatsächlich innerhalb von zwei Monaten umgeschrieben getan und tadaa – zum ersten Mal hatte ich ein Manuskript, das sich richtig und sogar einigermaßen fertig angefühlt hat. Loslassen war also immer die größte Herausforderung für mich. Mittlerweile kann ich löschen und umschreiben wie ein Profi! Aber was wohl immer am schwierigsten sein wird, ist es, den inneren Kritiker stummzuschalten und einfach zu machen. Ein Buch, das nicht fertig ist, kann man auch nicht überarbeiten.

Hast du eine Schreibroutine?
Manchmal treffe ich mich mit Freunden zum Schreiben. Das klappt teils super und teils weniger super. Manchmal schreibe ich im Zug, manchmal in der Bibliothek, manchmal sogar zu Hause und am liebsten abends oder nachts, wenn alle schlafen und nur ich und meine Geschichte existieren. Aber eine Routine gibt es nicht. Ich brauche nicht unbedingt einen festen Ort mit Snacks und Tee. Kaffee hilft, ist aber nicht essenziell (Kaffee hilft sowieso bei allem). Am besten schreibe ich, wenn ich nebenbei ein gutes Buch lese.

Welchen Tipp würdest du deinem Vergangenheits-Ich geben, das gerade mit dem Schreiben anfängt?
Mach weiter so. Mach einfach immer weiter so. Lass dich nicht demotivieren, wenn du jemanden siehst, der besser ist. Das könntest du sein, wenn du immer brav weiterübst. Aber andererseits weißt du auch bereits, dass du schreiben kannst und musst, also was erzähl ich dir hier überhaupt? Ach ja, wenn andere Leute sagen, dass Bücher uncool sind, dann hör nicht auf sie. Ändere am besten auch gleich dein SchülerVZ-Profil, auf dem steht, dass Bücher bäh sind. Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.

 

Motivation

 

Hast du Vorbilder bzw. Menschen, die dich inspirieren und motivieren?
Wo fange ich an? Ich habe das unglaubliche Privileg, dass an meiner Uni noch mehr Leute wie ich rumlaufen. Dort bin ich zuerst auf @buchstabensarah gestoßen, dann auf @jaanaschreibt und jüngst auf @mirasbuntewelt. Alle drei haben mich auf unterschiedlichste Art inspiriert, motiviert und mir geholfen, mich weiterzuentwickeln. Noch nie habe ich so viel geschrieben und dabei so signifikante Fortschritte gemacht, wie seit dem Studium.

Dazu hat aber auch eine Dame namens Sarah J. Maas maasgeblich (hehe) beigetragen. Irgendwie nimmt mich ihr Schreibstil vollkommen gefangen und gibt mir Treibstoff für meine eigenen Geschichten. Ich schreibe ungefähr doppelt so viel, wenn ich nebenbei ein Maas Buch lese.

Was sind deine Wünsche und Ziele für die Zukunft?
Ich möchte gerne in einem Beruf landen, in dem ich nebenbei schreiben kann. Das ist alles, mehr verlange ich gar nicht. Ach ja, und eines Tages würde ich gerne im Wittwer, meinem liebsten Buchladen in Stuttgart, mein Buch stehen sehen.

Was war dein schönster Autor*innen-Moment bisher?
Letztes Jahr habe ich beim #dtvfantasynewcomer-Wettbewerb mitgemacht und er hat für sehr viele schöne Momente gesorgt. Ich könnte jetzt von dem allerersten mir unbekannten Menschen erzählen, der mein Buch online an einem Wochenende durchgelesen und einen rührenden Kommentar hinterlassen hat. Oder ich könnte davon berichten, wie ich die Bekanntgabe der Finalisten verschlafen habe und ich, als ich aus meinem Nickerchen aufgewacht bin, mehrere Nachrichten von Leuten auf dem Handy fand, die mir gratulierten und einfach nicht fassen konnten, dass ich die Bekanntgabe verschlafen hatte.

Ich könnte auch von der Einladung ins Verlagshaus nach München berichten und dem unglaublichen Gefühl, wenn eine richtige Lektorin die Namen der eigenen Charaktere ausspricht. Oder von den lieben Menschen bei dtv und den Juroren, darunter auch Jenny-Mai Nuyen, die so viele nette Worte für mich und meine Geschichte übrig hatten. Oder der Umarmung mit den anderen Finalistinnen, als wir erfuhren, dass wir alle drei einen Vertrag bekommen würden. Ich wüsste gar nicht, wo ich da anfangen sollte, also belasse ich es dabei.

 

Leider keine Kostprobe, auf Wunsch des Verlags.


Linda Rottler

 

Ihr „Die Hehler der Sphären“ wird als „Die Stadt der gläsernen Träume“ im März 2020 bei dtv erscheinen!

Eine Übersicht aller Teilnehmer*innen findet ihr bei #ProjektArbeitstitel – Was ist das?


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