Die Helden von Midgard von Liza Grimm
Dieses Buch habe ich bereits 2019 gelesen und war euch – und der lieben Liza – lange eine Rezension schuldig.
Und wieder ein ganz besonderes Buch für mich! Den ersten Teil „Die Götter von Asgard“, der zeitlich nach diesem Buch spielt, habe ich bereits auf meinem Blog rezensiert. Für den zweiten Teil durfte ich für Liza Grimm als Testleserin an der Rohfassung des Textes rumnörgeln! Umso mehr freue ich mich jetzt auf das Endergebnis.
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- Autorin: Liza Grimm
- Titel: Die Helden von Midgard
- Verlag: Droemer Knaur
- Genre: Fantasy, Romantik, Drama
- 304 Seiten, Ebook: 9,99€ | TB: 12,99€
- 1. Die Götter von Asgard | 2. Die Helden von Midgard
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Worum geht’s?
Walküre Kára hat sich einst in einen Menschen verliebt. Gemeinsam mit ihrem Bruder Tyr sollte sie in einem Dorf Ausschau nach dem nächsten Heldenkandidaten halten. Doch Erik schaffte es, Káras Herz zu gewinnen. Unsterbliche und Sterbliche… das kann niemals gut gehen, oder? Doch sie möchte alles versuchen, damit Erik als wahrer Held nach Wallhalla einziehen kann. Doch Loki, der Gott der List, ist nicht weit und es gibt jemanden, der Erik auf keinen Fall in Asgard sehen will.
Meine Meinung:
Die Walküre Kára kennen einige vielleicht noch aus „Die Götter von Asgard„, wo sie Protagonistin Ray zur Seite stand. Genau wie ihren Bruder den Gott Tyr. Doch dieser zweite Band spielt weit vor dem ersten Teil und erzählt uns die Geschichte, wie Kára sich in einen Menschen verliebte. Auch Loki ist wieder mit von der Partie, genau wie ein paar düstere Kreaturen.
Lebendige Figuren
Loki ist und bleibt einfach mein Herzcharakter der Reihe. In seinen wenigen Szenen schleicht er sich mit seiner schelmischen und intriganten Natur einfach direkt in mein Herz. Ich hab ein Herz für Bösewichte und diese Loki Version gehört auf jeden Fall dazu.
Kára ist eine Macherin, entschlossen und mutig mit einem reinem Herzen. Dennoch kann sie auch hitzköpfig sein und das macht sie zu einer wunderbar sympathischen Protagonistin, bei der wir gerne mitfiebern. Auch Tyr, den ich ja in Band 1 ein bisschen bemängelt habe, kann hier Punkte sammeln. Seine Sorge um seine Schwester, sein Pflichtgefühl und seine Moral werden hier im Buch deutlich beleuchtet und so wächst er zu einer liebenswerten Figur heran. Ich glaube, wenn ich jetzt „Die Götter von Asgard“ nochmal lese, würde ich mich viel eher in ihn verknallen.
Auch Erik, der Heldenkandidat, in den sich Kára verliebt ist gut gelungen. Ein starrköpfiger, leicht verbitterter, aber herzensguter Kerl. Trotzdem hätte ich gerne noch ein bisschen mehr von Káras und Eriks Beziehung gelesen, denn einige Punkte aus ihrer gemeinsamen Zeit werden nur rückblickend erwähnt.
Es wird düster…
Mir gefällt das ja immer sehr gut! Aber wer die locker-fluffige Stimmung aus Band 1 mochte, der wird bei „Die Helden von Midgard“ durchaus öfter schlucken müssen. Das Setting versetzt uns zurück in ein undatiertes Dorf, vermutlich im Norden (Schweden, Dänemark…) zu einer Zeit, wo kleine Dorfgemeinschaften ums Überleben kämpfen und Plünderer und die großen, unbekannten Wälder fürchten.
Alle sind misstrauisch, viele abergläubig und so wird die eigenwillige Kára mit ihren feuerroten Haaren sofort verdächtigt. Neben der Romantik und den phantastischen Elementen, geht es also durchaus herb und dramatisch in diesem Buch zu. Rivalisierende Dörfer, argwöhnische Dorfbewohner, unwirsche Wälder.
Gleichzeitig zu der Grundgeschichte, schlägt Liza Grimm einen sehr nachdenklichen Ton an. Für die Menschen ist Asgard, wo die Helden nach ihrem Tod neben den Göttern speisen, ein Paradies. Doch Kára stellt den gleichförmigen Überfluss in Frage. Was ist das ewige Leben wert, wenn man keine Gefühle mehr verspürt? Ich liebe es, wenn solche feinen Überlegungen mit in die Geschichte einfließen!
Schreib bitte immer weiter!
Mich hat vor allem wieder dieser wunderschöne Schreibstil in den Bann gezogen. Liza Grimm beherrscht es wunderbar, magische Geschöpfe und Orte zum Leben zu erwecken. Sie beschreibt Details und Kleinigkeiten, ohne sich darin zu verlieren. Dadurch hat das Buch beim Lesen etwas malerisches, zieht sich aber nicht unnötig in die Länge.
Der See lag so glatt da, als hätte jemand Glas über den grauen Felsen vergossen. Unter der Wasseroberfläche schimmerte helles Licht, und Tyr wusste, dass es aus dem Loch kam, hinter dem die Unendlichkeit lag.
(S. 27)
Außerdem hat sie sich viele Kritikpunkte zum ersten Band zu Herzen genommen und für dieses Buch umgesetzt. Generell muss ich sagen, dass „Die Helden von Midgard“ sich – im Vergleich zu seinem Vorgänger – in allen Aspekten deutlich verbessert hat. Das finde ich sehr beachtlich und kann gar nicht erwarten, das Wachstum zu sehen, das Liza mit ihrem nächsten Buch zeigen wird. Ich mag ihren Schreibstil und ihre Art, Geschichten zu erzählen!
Fazit:
Wer den ersten Teil nicht so gern mochte, es aber nochmal probieren möchte, darf beherzt zugreifen. „Die Helden von Midgard“ legt in punkto Action, Magie, Gefühle und Charakterentwicklung nochmal eine große Schippe drauf. Lizas malerische Sprache lässt Asgard und Midgard zum Leben erwachen. Mich hat das Buch darin bestärkt, noch viele weitere Bücher von Liza Grimm zu lesen.
Weitere Meinungen:
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