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Talus: Die Hexen von Edinburgh von Liza Grimm

Talus: Die Hexen von Edinburgh von Liza Grimm

Juhu, ein neues Buch von Liza Grimm! Wie ihr vielleicht wisst, lese ich seit meiner sehr kritischen Rezi zu „Die Götter von Asgard“ Lizas Bücher test und gebe meinen Senf dazu. Und ich kann euch sagen „Talus“ ist bisher ihr bestes Werk! Schauen wir uns das doch mal im Detail an. Eventuell bin ich aber auch etwas parteiisch. 😉


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  • Autorin: Liza Grimm
  • Titel: Talus: Die Hexen von Edinburgh
  • Verlag: Droemer Knaur
  • Genre: Urban Fantasy
  • Band 1 von 2 | 1. Talus: Die Hexen von Edinburgh 2. erscheint noch
  • Auf amazon* oder über mojoreads** kaufen

 

Worum geht’s?
Erin möchte an Magie glauben. Weil es das Einzige ist, das ihre krebskranke Tante Charlie vielleicht retten kann.
Lu möchte ihre Magiebegabung wechseln. Weil sie mit der ihr vorbestimmten Gabe unzufrieden ist.
Noah möchte sich selbst und anderen beweisen, dass er ein guter Schattenleser ist. Weil er zweifelt und grübelt.
Und dann gibt es da Talus, den Würfel einer uralten, verrufenen Hexe, der angeblich jeden Herzenswunsch erfüllen kann. Eine magische Reise durch die Gassen und die Unterwelt von Edinburgh.


Meine Meinung:

Als Testleserin habe ich bereits einige Schritte in den Büchern von Liza Grimm mitbekommen. Und es ist faszinierend zu sehen wie eine Rohfassung wächst, an Komplexizität gewinnt und die Fäden ineinander gesponnen werden. Für mich ist „Talus“ wieder eine Steigerung in vielen Bereichen – der Schreibstil ist etwas detailreicher geworden ohne seine Leichtigkeit zu verlieren. Der Plot ist komplexer und auch die auftretenden Figuren sind zahlreicher und tiefgründiger.

Während sich in den Asgard/Midgard Büchern die Geschichte auf ein Paar konzentrierte, haben wir nun drei Perspektiven und vier zentrale Figuren. Die agieren alle zunächst recht unabhängig und es ist spannend, ihren Spuren zu folgen und auf den Moment hinzufiebern, wo sie sich schließlich treffen.

Die Protagonistin Erin war mir dabei wieder etwas unsympathischer (Trotzdem gab’s ein Softcosplay von mir dazu). Lu und Noah hingegen fand ich sehr spannend und mochte ihre Ecken und Kanten. Erin empfand ich irgendwie als weinerlich und bockig, allerdings muss sie auch einiges mitmachen. Vielleicht bin ich da zu streng! Trotzdem mochte ich es, die drei langsam kennen zu lernen, ihre Reaktionen, Gedanken und Entwicklung mit zu erleben.

Kreativ und tiefgründig

Auch schwierigere Themen, Selbstzweifel, die eigene Bestimmung, Vertrauen und Lügen waren ein Teil des Buches. Und es war sehr interessant durch unsere Hauptfiguren sehr unterschiedliche Blickwinkel auf die Welt von Talus zu erhaschen. Außerdem merkt man, dass der Weltenbau mit sehr viel Liebe zum Detail geschehen ist.

Von den Untergrundhöhlen, in denen die Hexen leben. Von den Meditationstechniken, die mit dem Wirken von Magie verknüpft sind. Tarotkarten und Symbolismus. Die schaurige Geistertouren durch die Vaults. Bei alledem fühlt man sich wie hautnah dabei und möchte eigene Theorien und Geschichten spinnen. Mich inspirieren Lizas Bücher jedenfalls immer sehr, mehr darüber nachzudenken. Wie würde ich mich verhalten? Was würde ich tun? Auf welcher Seite stünde ich? Ich mag es, wenn Bücher mich zum Nachdenken anregen!

Babsi welcher Hexenzirkel bist du? – Meckerzirkel!

Auch, wenn ich Testleserin war und die Entwicklung von der Rohfassung bis zu Tinte auf Papier großartig finde – so ein paar Minidinge haben mich dann doch ein wenig gestört.

Das Finale kam mir ein kleines bisschen zu plötzlich, ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr ausharren und hoffen gewünscht. Der langsame Spannungsaufbau über das Buch hinweg ist jedoch super gelungen, da durch die wechselnden Perspektiven durchaus kleine Cliffhanger entstanden sind. Den letzten Absatz hingegen finde ich einfach nur unglaublich gut gelungen. Und ich verstehe auch, warum viele Leute jetzt so dringend den zweiten Band haben möchte. Ich nämlich auch!

Tod und Verderben ist gewissermaßen Lizas Markenzeichen geworden. Über einige Tode bin ich aber ein bisschen traurig. Der eine war für mich gewissermaßen unnötig, weil (noch) nicht genug Zeit blieb um dessen Bedeutung aufzuarbeiten. Und der andere hat eine der meiner Meinung nach interessantesten Figuren aus dem Spiel genommen, was ich einfach schade finde, weil mein Herz auch an dieser Figur hing. Zumal es leider auch eine mehrfach marginalisierte Person war, die dadurch keinen Platz mehr im zweiten Teil hat. Aber vielleicht lernen wir in Teil 2 ja noch weitere coole Figuren kennen. Es ist schön, dass das Buch einige diverse und angenehm klischeefreie Charaktere aufweist und ganz selbstverständlich repräsentiert. So wünsche ich mir das!

Mein persönlicher Brief ordnete mich übrigens als Tarotlegerin ein, was ich spannend finde. Aus offensichtlichen Gründen fühle ich mich dem Wasserzirkel jedoch sehr verbunden haha.

Fazit:

Ein magisches, atmosphärisches Abenteuer! Die verschiedenen Perspektiven sorgen für Abwechslung und eine spannende Suche nach Hinweisen und Puzzlestücken. Liza Grimms detailverliebter, samtig weicher Schreibstil sorgt für ein angenehmes Leseerlebnis. Ein Buch, mit dem man sich wunderbar an einem regnerischen Tag auf die Couch kuscheln und es einfach durchsuchten kann. Dicke Empfehlung von mir!

Weitere Meinungen:

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