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Rentierfieber Blogtour – Interview mit Emma Zecka

Rentierfieber Blogtour – Interview mit Emma Zecka

Wer steckt eigentlich hinter diesem zuckersüßen Weihnachtsbuch? Heute steht mit Autorin Emma Zecka in einem Interview Rede und Antwort, u.a. zum Schreibprozess von Rentierfieber! Außerdem könnt ihr am Ende des Beitrags auch ein gebundenes Exemplar gewinnen!

 

Wie hast du mit dem Schreiben angefangen?

Alles begann während eines Sommerurlaubes in Italien. Meistens lebten wir auf einem Campingplatz und bewohnten einen gemütlichen Wohnwagen. In einem Sommer genossen wir den Luxus einer Klimaanlage. Es war heiß und der Wohnwagen bot uns eine sichere Zuflucht. Es gab also keinen Grund, das kühle Zuhause zu verlassen. Dennoch wurde uns irgendwann langweilig und wir begannen damit, uns Geschichten zu erzählen. Der Klassiker: Jemand fängt mit einem Satz oder ein paar Worten an, der Nächste macht weiter. Irgendwann dachte ich mir dann, dass es ganz gut wäre, die Geschichten aufzuschreiben. Nicht, dass wir sie noch vergessen…

Einen Sommer später schrieb ich ganz amateurhaft meine erste Soap, die sich hauptsächlich an den Drehbüchern von GZSZ und der Kinderkrimiserie »Die Pfefferkörner« orientierte. Es gab viele Entführungen, Dramen und zu lösende Kriminalfälle. Ich glaube, das Dokument enthielt zum Schluss ca. 100 Seiten. Damals war die Seitenlänge für ein Worddokument ziemlich herausfordernd und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mir irgendwann der Mittelteil der Soap von Word zerschossen wurde…

Okay, ich schweife ab. Schnell zur nächsten Frage.

 

Wie lange hast du an Rentierfieber geschrieben?

An der Rohfassung von »Rentierfieber« habe ich ca. ein halbes Jahr geschrieben. Ich habe im vergangenen Jahr innerhalb eines Monats etwa die Hälfte der sehr rohen Rohfassung geschrieben. Dann kam das Finale meiner Bachelorarbeit dazwischen und ich war beim Manuskript auch an einem Punkt angelangt, an dem ich keine Ahnung hatte, wie es weitergehen sollte. Je mehr ich konstruierte – andere nennen es plotten – desto schlimmer wurde es.

Als ich Anfang Januar mein Studium beendete, setzte ich mich wieder ans Manuskript und nahm mir vor, die Rohfassung von »Rentierfieber« bis spätestens Ende März zu beenden, damit ich sie dann ins Lektorat geben konnte. Da ich zu dem Zeitpunkt Vollzeitautorin sein konnte, schien mir das ein sehr realistisches Ziel. Erstmal habe ich die bereits geschriebenen Kapitel überarbeitet, bevor ich dann weitergeschrieben habe. Schnell fand sich auch eine Lösung für das knifflige Problem, das mich im Sommer ausgebremst hatte.

Nachdem die Rohfassung beendet war, überarbeitete ich den Text nochmal, bevor ich ihn dann an meine Lektorin geschickt habe. Die ursprüngliche Deadline konnte ich zwar nicht einhalten, aber es wurde zum Glück nur Anfang April bis ich den Text abgeben konnte.

Danach kamen zwei Lektoratsdurchgänge: ein inhaltliches Lektorat und ein zweiter Durchgang in dem die Rechtschreibung, Grammatik usw. korrigiert wurde. Ganz zum Schluss änderte ich nur noch ein paar Kleinigkeiten, die von einer Korrekturleserin und meiner Korrektorin angemerkt wurden. Im Juni war der Text fertig.

Vor einem Schlitten eingespannte Rentiere in einem verschneiten Wald

Was war für dich die größte Herausforderung beim Schreiben von Rentierfieber?

Die größte Herausforderung war für mich, herauszufinden, welche Geschichte ich eigentlich erzählen möchte und welche Szenen dazu beitragen, dass die Geschichte verständlich wird. Ich hatte ziemlich viele Selbstzweifel, weil ich mir nicht sicher war, ob die Stimmung bei den Leser*innen wirklich ankommt. Hinzu kam auch, dass ich in Gesprächen immer wieder gefragt wurde, ob ich wirklich schon soweit bin mein Debüt im Selfpublishing zu veröffentlichen, oder ob es nicht sinnvoller wäre, erstmal weitere Kurzgeschichten zu schreiben.

Daher fragte ich mich oft, ob »Rentierfieber« für ein Debüt wirklich gut genug ist. Schließlich sah ich auch die Gefahr, mit einem »schlechten« Debüt potenzielle Leser*innen zu vergraulen. Hinzu kommt auch, dass ich bei meinen Texten etwas perfektionistisch bin. Das beginnt schon bei Rezensionen auf meinem Blog, die ich dann einfach irgendwann veröffentliche, weil ich nicht weiß, was ich noch verändern kann und endet schließlich auch bei meinen Schreibprojekten.

Oft habe ich mich gefragt, ob in genau dieser Szene wirklich das durchkommt, was ich sagen möchte. An einigen Kapiteln habe ich mehrere Tage gesessen und vieles immer wieder umgeworfen und neu geschrieben, weil mir einzelne Aspekte nicht gefallen haben.

 

Schreibst du noch andere Genre? Auf was für Projekte können wir uns in Zukunft freuen?

Das nächste Projekt, das ich schreiben werde, wird ein Thriller. Das Projekt steckt aber noch ziemlich in den Kinderschuhen. Aktuell gehe ich davon aus, dass es entweder ein Jugendbuch oder ein Erwachsenenroman werden wird. Inhaltlich soll es um Freundschaft gehen und die Frage, wie viel man in eine Freundschaft investiert, ohne sich selbst dabei zu verlieren.
Im kommenden Jahr möchte ich erst ein bisschen recherchieren und mir dann ein ganzes Jahr Zeit für die Rohfassung nehmen. Angedacht ist nämlich, dass der Thriller etwas umfangreicher werden wird, als »Rentierfieber«. Drückt mir die Daumen, dass ich es schaffe, meinen Zeitplan einzuhalten.

 

Ist Weihnachten auch dein Lieblingsfest? Wenn ja, warum?

Tannenzweige vor einem leuchtenden, leicht verschwommenenem Weihnachtsbaum im Hintergrund

Ja, abgesehen von meinem Geburtstag ist Weihnachten mein Lieblingsfest. Das hängt hauptsächlich damit zusammen, dass ich sehr schöne Erinnerungen an Weihnachten habe. Meine Eltern waren, was Weihnachten betrifft, wirklich sehr kreativ. An dieser Stelle möchte ich ganz kurz meine Lieblingsgeschichte erzählen:

An einem Weihnachtsfest saß die Verwandtschaft in der Küche versammelt beim Essen. Es gab lebhafte Gespräche und die Stimmung war sehr gut. Doch mein Bruder und ich hörten nur mit halbem Ohr zu. Wir warteten schließlich auf den Weihnachtsmann. Wobei sich in den letzten Wochen Zweifel eingeschlichen hatten, ob es den Mann wirklich gab. Uns waren Geschichten zu Ohren gekommen, dass er nur erfunden sei und die Geschenke von unseren Eltern gekauft wurden. Heute war also der Tag der Wahrheit.

Auf einmal übertönte ein lautes Gepolter die Gespräche. Es hörte sich so an, als ob gerade ziemlich viele Päckchen eine Treppe herunterfallen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie mich das Gepolter erschreckte.

Die Gespräche verstummten abrupt und mein Bruder und ich riefen: »DER WEIHNACHTSMANN! ER IST IM KELLER!«

Komischerweise war mein Vater der Erste, der den Keller erreichte. Das Geräusch verstummte so schnell, wie es gekommen war und wir fanden am Ende der Kellertreppe jede Menge Geschenke.

Mein Bruder blickte in Richtung Kamin und stellte fest: »Der Weihnachtsmann hat seinen Schuh vergessen!« Er hatte einfach seinen Stiefel zurückgelassen. Da musste er wohl im nächsten Jahr nochmal wiederkommen um das gute Stück abzuholen.

VORSICHT SPOILER: Der nächste Abschnitt sollte nicht von Kindern gelesen werden! 😉

Jahre später erzählten meine Eltern, wie viel Spaß es gemacht hat, das Gepolter auf eine Kassette aufzunehmen. Sie haben die Aufnahme gemacht, während mein Bruder und ich in der Schule bzw. im Kindergarten waren. Am Anfang hatten sie genug Leerlauf eingeplant, sodass mein Vater irgendwann während des Abendessens ganz unbemerkt verschwinden und die Aufnahme starten konnte. Als das Gepolter dann begann, waren sie selbst kurz überrascht, weil sie ganz vergessen hatten, dass es da noch eine Aufnahme gab. Genau solche kreativen Einfälle haben Weihnachten immer zu etwas Besonderem werden lassen.

Was ist deine Lieblingsnascherei für Weihnachten?

Es fällt mir ziemlich schwer, mich auf eine Nascherei festzulegen. In »Rentierfieber« wird ja sehr viel gegessen. Deswegen glaube ich, dass es eine schlechte Idee sein könnte, den Adventskalender vor dem Schlafen gehen zu öffnen. Was die Auswahl der Naschereien betrifft, kann ich sagen, dass ich die meisten davon selbst sehr gerne esse. Ich schwanke gerade zwischen Waffeln und Plätzchen und drücke mich einfach mal vor einer Entscheidung.

 

Was war dein schönster Autorinnenmoment bisher?

Es gibt zwei schöne Momente.
Der erste war, als die ersten positiven Rückmeldungen von »Rentierfieber« bei mir eintrudelten. Inzwischen hatte ich zwar etwas Sicherheit und bin mit meinem Debüt auch zufrieden, aber es ist wirklich ein tolles Gefühl zu wissen, dass es da draußen Menschen gibt, die »Rentierfieber« erreicht.

Der zweite Moment war, als ich bemerkt habe, dass sich die ersten Exemplare von »Rentierfieber« verkaufen, obwohl ich noch gar keine offizielle Werbung dafür gemacht habe. Noch vor dem Marketing haben sich ca. 30 Printtitel verkauft. Von den Käufer*innen kannte ich aber nur 5-6 Leute und selbst da waren nur wenige dabei, die mehrere Exemplare gekauft haben.

Ich würde zu gerne wissen, wer die anderen Käufer*innen sind und wie sie »Rentierfieber« entdeckt haben.


Vielen lieben Dank, Emma! Wenn ihr mehr zu Rentierfieber wissen wollt, dann besucht auch die anderen Stationen der Blogtour:

Es gibt auch eine XXL Leseprobe für alle Unentschlossenen und vom 23.11 bis zum 6.12 könnt ihr das Ebook auch für 2,99€ statt 4,99€ erwerben. Die Leserunde auf Facebook läuft auch vom 30.11 bis zum 6.12!

Bild von https://meinbuechertagebuch.wordpress.com/


Gewinnspiel

Beantwortet mir in den Kommentaren die folgende Frage: Worauf freut ihr euch an Weihnachten am meisten?

Teilnahmebedingungen:

  1. Für die Teilnahme muss ein Kommentar unter diesem Beitrag gepostet werden.
  2. Das Gewinnspiel läuft bis zum 06.12.2020 23:59 Uhr. Der*Die Gewinner*in wird im Laufe der folgenden Woche bekannt gegeben.
  3. Die Adresse des*der Gewinner*in wird nur für den Versand des Gewinns gespeichert und anschließend gelöscht.
  4. Teilnahmeberechtigt sind alle Personen, die zum Zeitpunkt des Gewinnspiels 18 Jahre alt sind, mit Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
  5. Das Gewinnspiel steht in keinem Zusammenhang mit WordPress.
  6. Der*Die Gewinner*in erhält ein gebundenes Exemplar vom Buch „Rentiefieber“ von Emma Zecka. Eine Barauszahlung ist ausgeschlossen.
  7. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Kommt an Bord:

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3 Jahre her

Hallooo,
ich freue mich an Weihnachten am meisten auf den Weihnachtsbaum, weihnachtliche Musik, auf den Duft von Räucherkerzen, leckeres Gebäck. Und dann im Wohnzimmer gemütlich ein Buch lesen, einen Film schauen und mit der Familie zusammen sein. 😊

viele Grüße
Kristin

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3 Jahre her

Normalerweise freue ich mich an Weihnachten darauf, meine Familie zu treffen. Aber dieses Jahr muss dann Platz 2, das ganz besondere Essen und Gebäck, auf Platz 1 vorrücken.

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