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Hörbuch zu „Hanover’s Blind“

Hörbuch zu „Hanover’s Blind“

Moin ihr Lieben, aktuell läuft die Crowdfunding Kampagne von Kia Kahawa, um aus ihrem Buch „Hanover’s Blind“ auch ein Hörbuch zu machen.

Als Selfpublisherin ein eigenes Hörbuch zu produzieren ist eine Herausforderung, deswegen habe ich Kia mal gefragt, wie es dazu kam…

Autorin Kia Kahawa vor dem Rathaus Hannover (c) Kia Kahawa

 

Das Buch „Hanover’s Blind“

Adam hat sein Studium abgebrochen und möchte etwas an seinem Leben ändern. Er zieht in seine Traumstadt Hannover, um auf eigenen Beinen zu stehen. Um möglichst selbstständig zu sein, verheimlich er seine Sehbehinderung vor seinen neuen Mitbewohnern. Dieser Neuanfang lehrt Adam das Tanzen, das Lieben und auch das Scheitern.

 

Wie kamst du auf die Idee ein Hörbuch zu „Hanover’s Blind zu machen?

Die Idee, ein Hörbuch zu veröffentlichen, war sehr früh da. Zuerst wollte ich das Buch außerdem in Braille-Schrift herausgeben. Nur habe ich herausgefunden, dass diese Art des Lesens für viele Menschen mit Sehbehinderung nicht sehr entspannt ist. Zudem ist die Herstellung recht teuer, deshalb habe ich das Buch erstmal nur als Print und Ebook umgesetzt. Aber ich habe mich von Anfang an sehr in die Idee eines Hörbuches verliebt und für mich stand klar, dass ich das auch umsetzen möchte. Endlich ist es soweit!

Warum ein Hörbuch?
Ganz einfach: Das Buch ist über Menschen mit Sehbehinderung und soll auch für sie zugänglich sein. Denn die Geschichte zeigt die verschiedenen Aspekte, die Einschränkungen aber auch die Bereicherungen. Die glaubwürdige Repräsentation aller Facetten war mir sehr wichtig und ich würde mich freuen, wenn alle Menschen Zugang zu diesem Buch haben.

Ein sehr spannendes Interview mit Kia zum Schreiben über Minderheiten gibt es bei Büchnerwald.

Die Kapitelüberschriften sind graphisch mit den entsprechenden Braille Punkten verziert

Wie kann man sich den Prozess vorstellen so ein Hörbuch zu erstellen?

Einen Sprecher auszuwählen, war ziemlich einfach, denn mein Tanzpartner und guter Freund Micha war dabei, als ich die Idee zu „Hanover’s Blind“ bekam. Das war im Tanzunterricht, als ich gegen ihn geführt habe und unsere Tanzlehrerin mich in einer Einzelunterrichtsstunde blind gemacht hat, damit ich endlich vertrauen und folgen lerne. Da er Mediengestalter Bild und Ton ist und als Cutter arbeitet, lag es nahe, dass er meinen Buchtrailer schneidet, nachdem ich Storyboard geschrieben und das Rohmaterial dazu gefilmt habe.

Dann hat er den O-Ton eingesprochen, immerhin hat Micha bereits bei der sieben Bände umfassenden Hörspielreihe „Der Schlunz“ mitgewirkt und daher etwas Erfahrung. Ein professionelles Tonstudio brauchten wir nicht. Statt Schallabsorbern an der Wand reichten uns ein Screen, ein Popschutz und ein Kleiderschrank im Hintergrund – Kleiderschränke sind mit all ihrer Kleidung darin nämlich die besten Schallabsorber. Die Mikrofonierung war allerdings schon etwas professioneller. Als Musikmentorin der Studioproduktion und mit abgebrochenem Musikstudium habe ich da eine Auswahl auf Lager gehabt.

Ich bin mit der Qualität sehr zufrieden, eine Hörprobe von Hanover’s Blind gibt es auf Soundcloud.

Gab es irgendwelche Besonderheiten im Vergleich zum Buchtext? Hast du Stellen umgeschrieben?

Ich habe von einer Bekannten gehört, man solle im Hörbuch etwas umschreiben, zum Beispiel, wenn jemand etwas flüstert. Beim Brainstorming in der Projektgruppe haben wir auch schon darüber nachgedacht, ein komplettes Hörspiel zu erstellen. Die Sounds aller Orte in Hannover liegen ja buchstäblich vor meiner Haustür. Schließlich haben wir uns aber entschieden, das Buch so, wie es ist, komplett vorzulesen und kein Hörspiel daraus zu machen. An manchen Stellen gibt es Abweichungen: Fehler, die durch das Lektorat oder Korrektorat gegangen sind, hat mein Sprecher Micha Feuer natürlich nicht mitgesprochen. Aber sonst habe ich keine Stellen umgeschrieben.

Wie ist es, das eigene Buch vertont zu hören?
Das eigene Buch vertont zu hören, ist einerseits etwas komisch, andererseits fühlt es sich extrem „groß“ an. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das näher beschreiben kann. Schon als ich die Krankheitensammlerin geschrieben habe, hat Micha mir ab und zu ein Kapitel vorgelesen, das ich kurz zuvor verfasst hatte. So konnte ich am besten heraushören, was funktioniert und was nicht. Generell ist es auch fürs Schreiben und den Überarbeitungsprozess sehr hilfreich, sich Textstellen vorzulesen oder vorlesen zu lassen.

Jetzt kann ich bei Hanover’s Blind beliebig oft hören, dass die Geschichte funktioniert. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Buch. Es ist nicht perfekt, und schon heute würde ich vieles anders machen, aber ich bin stolz auf das Werk. Das ist das, was ich mit „groß“ meine. Ich fühle mich wie so eine richtige Schriftstellerin, ein bisschen nach dem Motto „Jetzt erst recht“.

Ihr wollt auch ein Hanover’s Blind Hörbuch? Dann könnt ihr Kia Kahawa bei der Crowdfunding Kampagne unterstützen und euch selbst ein Hörbuch sichern!

Die Aktion läuft noch bis zum Sonntag, den 1.12.2019.

Alle Überschüsse der Kampagne werden übrigens an den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. gespendet – eine tolle Sache! Ich habe mir schon ein Hörbuch gesichert.

Kommt an Bord:

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1 Jahr her

Informativer Artikel. Vielen Dank fürs Aufstellen

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