Bücher, Schreiben

Babsis #Litcamp17 Rückblick

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Mit Eva @variemaa und Nora @ElenorAvelle

Literaturcamp in Heidelberg

Am 25.06.2017 und 26.06.2017 fand das zweite Literaturcamp in Heidelberg statt. Genauer gesagt in den Räumen des Dezernat 16, einer alten Feuerwache in der Nähe des Hauptbahnhofes.

DSCN8322Die Sessions im größten Raum wurden außerdem aufgezeichnet und auf dem offiziellen Youtube Kanal des Literaturcamps hochgeladen. Das Ganze wurde ermöglicht durch Livestream-Watch.

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Valentin Bachem war fleißig unterwegs um Fotos zu schießen, schaut euch unbedingt die tollen Schnappschüsse an.

 

Hier berichte ich über meine liebsten Sessions:

Zusammen mit der lieben Rena und der lieben Julia habe ich übrigens eine Session zum Thema Autorengesundheit gehalten. Unter anderem kamen Themen vor wie man den inneren Kritiker wegscheucht, wie man mit Rückschlägen umgeht usw.. Auch die liebe Nicole Neubauer hatte eine ähnliche Session gehalten, in dem sie durch die Beschwörung eines hauseigenen Patronus den Kritiker/Dementor ganz flix wegzaubert.

Mir hat vor allem die Session von Kathrin von be_ebooks zum Exposé geholfen, da mein Manuskript gerade in der Überarbeitung ist und ich mich bald daran machen möchte, es bei Verlagen einzureichen. Ich wusste z.B. nicht, dass es durchaus gewünscht wird überhaupt Vergleichstitel zu nennen à la „Mein Buch könnte Lesern von Kim Harrisons Blutspur-Reihe gefallen“. Sie hat es auf jeden Fall geschafft, mir die Angst vor diesem Schritt zu nehmen und nach den Klausuren und dem Umzug, werde ich mich wohl an die Arbeit machen!

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Ich durfte mir mit der lieben Jana Tomy ein Zimmer teilen und habe am Sonntag ihre Session „Charaktere (er)leben“ besucht, die Improtheater und Charaktererstellung vereint. Im Raumlauf sollten wir uns vorstellen, welche Körperteile schwer sind, wie man als Tier läuft und wie unsere Charaktere laufen und anderen begegnen würden. Dabei musste man nicht nur die Gangart imitieren sondern durfte auch am eigenen Leib erfahren, wie ebendas auf den Charakter wirkt. Wenn ein Charakter selbstbewusst läuft, muss er noch lange nicht selbstbewusst sein. Ich konnte tolle Impulse und Anreize für mich mitnehmen.

Außerdem hatte ich die Ehre nicht nur die Session der fabelhaften Bianca aka Literatouristin zu besuchen, wir sind auch gemeinsam mit anderen abends auch noch durch Heidelberg gezogen und haben eine köstliche Männermilch im Thanner getrunken. Während der Session haben wir in der Runde fleißig gebrainstormed was für Beiträge und Möglichkeiten es gibt, den eigenen Blog zu pimpen und ihn zu etwas Besonderem zu machen. „10 Dinge, die Autoren niemals sagen würden“ – und Nummer 2 wird dich überraschen! Dabei war besonders der Appell laut: „Seid kreativ, traut euch und schreibt auch seltsame Gedankengänge und Ideen auf!“ – ob man danach auf veröffentlichen klickt oder nicht, die grauen Zellen sind in Schwung gekommen.

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Als bekennendes Benjamin Spang Fangirl musste ich natürlich auch seine Session zum Thema Crowdfunding besuchen. Dabei konnte man wieder mal merken, wie viel Arbeit hinter so einer Kampagne steckt, wie viel Mühe, Herzblut und Liebe – und dass es weniger um das Geld geht als darum das eigene Projekt zu verwirklichen. Benni hatte viele hilfreiche Tipps parat. Die Kampagne sollte früh bekannt gegeben werden und nicht zu lange dauern. Reizvolle Dankeschöns, liebevolle Mails an Blogger und mögliche Unterstützer sowie ein seriöses Marketing gehören zu dem ganzen aufwendigen Paket namens Crowdfunding.

Eva-Maria Obermann hielt eine Session wie Blogger*innen sich professionalisieren und was Buchblogs mit Literatuwissenschaften gemein haben. Dabei kam nicht nur eine Liste mit Leuten zustande, die eine LitWi-Blogparade machen wollen, sondern es gab auch interessante Anekdoten, Beispiele und konkrete Ideen, wie man Themen aus der Literaturwissenschaft auf dem eigenen Blog aufarbeiten kann. Dazu muss der Beitrag nicht perfekt wissenschaftlich sein, sich z.B. mit Stereotypen oder bestimmten Motiven genauer auseinanderzusetzen, ist bereits ein interessanter Schritt. Durch solche Themen haben nicht nur Leser mehr davon, sondern auch der eigenen Blog wird womöglich Leute anlocken, die vielleicht sogar Literaturwissenschaften studieren – und wer weiß, vielleicht wird euer Blogeintrag demnächst im Vorwort einer Bachelorarbeit zitiert?!

Außerdem wohnte ich einer spannenden Diskussion zum Thema Digitalisierung von Janet Clark bei.
Bastian von MeinVerlag2020 machte deutlich, wie wichtig es ist, seine Zielgruppe zu kennen und sich auch fernab des Buchbereichs zu vernetzen.
Maggo, der beste Pen&Paper Leiter überhaupt, verzückte das Publikum mit seiner Karamell-Frapuccino-Stimme und brachte uns seine kreative Herangehensweise an den Weltenbau nahe.
Anna von inkofbooks erklärte, wie man den eigenen Blog persönlicher gestalten kann und wie man einen Wiederkennungswert schafft. Ihre Session „Lebe deinen Blog“ hat sie auch auf ihrem Blog nochmal zusammengefasst.

Abends unterhielt uns die liebe Susanne Kasper von literaturschock mit den witzigsten Buchcovern, den skurrilsten Ratgebern und einigen wirklich hilfreichen Rezensionen.

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Einhorn – Insel von Ruhe und Regebogen in Dezernat16 Farben

Es gab so viele interessante Runden, Workshops und Sessions, dass es wirklich schwierig war, sich zu entscheiden. Man wünschte sich einen Zeitumdreher oder die Fähigkeit sich zu vervielfältigen. Und in jeder Session konnte ich doch das ein oder andere Bisschen für mich mitnehmen.

Für mich war mein zweites Literaturcamp und das erste Mal in Heidelberg ein absolutes Highlight. Eine angenehme Atmosphäre, spannende Sessions und das alles im Rundum-Sorglos-Paket: Slushies, Kaffee, Getränke und köstliches veganes Catering, Sonnencreme, ein Pool für die Füße, kostenlose Kinderbetreuung, Hunde zum Streicheln, Sofas,  ein Ruheraum, bunte Pfeile zur Orientierung, ein aufblasbares Einhorn – für all diese Dinge wurde gesorgt. Einfach nur wow.

Dafür ein großes DANKESCHÖN an alle Beteiligten, die dazu beigetragen haben. Zwischen den spannenden Sessions gab es wunderbare, lockere Gespräche und nirgends fühlte man sich unwillkommen. Große Autoren neben absoluten Neulingen im umgezwungenen Plausch bei Tschunk.

Natürlich, an manchen Punkten könnte man vielleicht noch ein bisschen optimieren. Und wahrscheinlich wird man es nie allen Recht machen können, aber für mich war es wieder ein wundervolles Spektakel voller neuer Eindrücke, toller Kontakte und lieber Menschen.

Ich bin totmüde, aber motiviert und voller Freude nach Hause gefahren. Mein Herz und meine Gedanken hängen immer noch ein wenig vor dem Dezernat in der brütenden Sonne herum und lassen den Blick verträumt über die Menschenmenge schweifen.

Vielen vielen Dank an alle, die dabei waren, die mitgemacht haben, die sich beteiligt haben, die geholfen haben und alle, die da waren. Ich habe ein unvergessliches Wochenende in Heidelberg verbracht und freue mich schon aufs nächste Jahr!

Weitere Impressionen:

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Ein großes Danke auch an die lieben Sponsoren, ohne die das Litcamp nicht möglich wäre:

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Kommt an Bord:

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[…] Jahr war ich das erste Mal auf dem Litcamp, danach war für mich klar: „Babsi, das Literaturcamp Heidelberg 2018 – […]

[…] ist das Buchlabor? Das Buchlabor entstand nach einem Vortrag von Eva-Maria Obermann auf dem Litcamp 2017 über Buchblogger und Literaturwissenschaft. Zwar wird die Buchblog-Szene vom Feuilleton oftmals […]

6 Jahre her

Die Charakter-Impro-Session kommt mir immer wieder in den Kopf!
„Wie läuft die Arbeit?“
– „Besser als deine!“
Und alle sind still, warten kurz und brechen ins Lachen aus. So schön! 😀

Tausend Dank auch für die Verlinkung des Artikels von Rena zur Autorengesundheit, genau diese Session wollte ich unbedingt nachbereiten, was ich jetzt tun kann.

Danke, dass ich dich „wieder“sehen konnte, auch wenn es unser erstes Zusammentreffen war 🙂

6 Jahre her

Wow, vielen Dank, dass du diesen tollen Rückblick zusammengestellt hast! Vor allem über die ganzen Links freue ich mich total, sieht nach richtig viel interessanten Stoff zum Anschauen.

Wobei die Sache mit Blogging und Literaturwissenschaft gerade am spannendsten klingt … wenn ich Zeit hätte, würde ich gerne so viel mehr als Rezis zu meinen Lieblingsbüchern schreiben. Das würde tatsächlich in diese Richtung gehen. ABER dann kommt wieder das Leben dazwischen und wenn du 1k-Wörter-Posts planst, warum schreibst in der Zeit eigentlich nicht an deinem Roman, hm? (innerer Kritiker hat ausnahmsweise recht) 😀