ProjektArbeitstitel

Ricarda Howe #ProjektArbeitstitel

Ricarda Howe #ProjektArbeitstitel

Eine weitere ganz liebe Autorin kennt ihr vielleicht schon von 9lesen? Falls nicht, wird es höchste Eisenbahn: Ricarda Howe bei #ProjektArbeitstitel!

Foto (c) Dieter Düvelmeyer

Ich bin schreibsüchtig.

Wenn ich morgens aufwache, schlage ich mein Notizbuch auf und schreibe die Morgenseiten. Das ist eine Art automatisches Schreiben: Der Stift flitzt über das Papier, ohne abzusetzen.

(Übrigens eine tolle Methode, um Schreibblockaden zu durchbrechen.)

Ohne Stift gehe ich nicht aus dem Haus. Eigentlich logisch, dass ich auch beruflich mit Worten jongliere: zuerst in der Werbung, dann in der Unternehmenskommunikation, jetzt als freiberufliche Kommunikationsstrategin und Autorin.

Aber es hat ewig gedauert, bis ich mich traute, meiner eigenen Schreibstimme zu folgen.

Mit 37 Jahren begann ich eine Autorenausbildung im Schreibhain Berlin.

Jetzt lebe ich meinen Traum, schreibe meinen ersten Roman und blogge über dieses Abenteuer.

 

Live on Mars und andere Projekte

 

Welche Projekte sind gerade in Arbeit? Erzähl uns doch ein bisschen davon!
Drei Jahre schreibe ich schon an meinem Debütroman. Der Arbeitstitel lautet: „Live on Mars“. Es ist ein Science Thriller über die erste bemannte Marsmission.

Wie schauen die Pläne für dein Projekt aus?
Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert, einen Roman zu schreiben. Die Rohversion steht. Jetzt raufe ich mir beim Überarbeiten der 430 Seiten wortwörtlich die Haare. Perfektionismus ist auch eine Form der Schreibblockade, oder? Mein Ziel ist es, mein Manuskript  dieses Jahr veröffentlichungsreif zu machen, damit ich es nächstes Jahr Agenturen anbieten kann.

Magst du uns verraten, was für Ideen evtl. noch in der Schublade schlummern?
Ideen habe ich so viele wie Sterne im Universum. Meine Herausforderung ist, diesen verdammten ersten Roman endlich zu Ende zu bringen.

 

Schreiballtag

 

Was ist deine größte Herausforderung im Schreibprozess?
Der eigene Anspruch. An meinem Bildschirm klebt ein Zettel: „80% sind genug!“ Doch was kann ein kleiner Zettel gegen quälenden Perfektionismus ausrichten?  Es ist kurios: Bei meinen Auftragstexten weiß ich, wann ein Text fertig ist. Bei meinen Roman fehlt mir das Selbstvertrauen.  Will das überhaupt jemand lesen?

Zum Schreiben gehört offenbar auch Mut.

Ab Oktober hole ich mir daher Unterstützung durch einen Profi: Ich investiere in ein Lektorat, auch wenn das finanziell echt schmerzt.

Hast du eine Schreibroutine?
Ich habe mir ein Schreibzimmer gemietet, in das ich vier Vormittage in der Woche gehe und schreibe. Da ich meinen Roman nebenberuflich schreibe, brauche ich feste Termine fürs Schreiben. Aber mindestens genauso wichtig ist für mich ein eigener Schreibort. Der Mietvertrag fürs Schreibzimmer läuft noch bis Ende Oktober. Ich hoffe, dass er verlängert wird. Denn in Berlin sind bezahlbare Orte für kreatives Arbeiten leider rar geworden.

Welchen Tipp würdest du deinem Vergangenheits-Ich geben, das gerade mit dem Schreiben anfängt?
Schreiben macht glücklich. Aber nur, wenn Du regelmäßig schreibst. Wenn Du einen Roman schreiben willst, setze von Anfang an Prioritäten – durch feste Schreibzeiten und einen eigenen Schreibort.

 

Motivation

 

Hast du Vorbilder bzw. Menschen, die dich inspirieren und motivieren?
Ich bewundere alle Autorinnen und Autoren, die vom Schreiben leben können. Wow!

Inspirieren lasse ich mich von allen, die schreiben, obwohl sie damit (noch) kein Geld verdienen – die morgens um 5 Uhr aufstehen oder um Mitternacht den Rechner anschalten oder im Brotjob auf Teilzeit gehen oder den Urlaub investieren, um zu schreiben.

Ich bin so froh, dass es euch gibt!

Mich motiviert der persönliche Austausch mit anderen Autor*innen: in Autorengruppen, auf Buchmessen, LiteraturCamps, literarischen Stammtischen und auf Twitter. Auch Dein #ProjektArbeitstitel hilft, sich im Autorenleben zu verorten und voneinander zu lernen.

Was sind deine Wünsche und Ziele für die Zukunft?
Mein Traum: Bestseller-Autorin. Und natürlich würde ich gern, wie meine Roman-Heldin, zum Mars fliegen.

Was war dein schönster Autor*innen-Moment bisher?
Das Glitzern in den Augen des Publikums, als ich das erste Mal aus meinem Romanprojekt vorlas – dieser Moment war magisch.

 

Eine kleine Kostprobe…

Die Minuten waren abgelaufen. Auf dem Helmdisplay blinkten die Sekunden: neunundfünfzig, achtundfünfzig, siebenundfünfzig …

Elena trat in die Ausstiegsluke der Landekapsel. Am Ende der Leiter warteten rotbrauner Sand und spitzes Geröll auf ihren Fußabdruck. Ein großer Schritt für die Menschheit hatte Armstrong damals auf dem Mond gesagt. Dann war die Geschichte stehen geblieben und die Menschen drehten sich im Orbit um sich selbst, statt neue Welten zu betreten.

Das sollte sich heute ändern. Sie sollte es ändern. Sie, die Jüngste im Team. Sie hätte mehr Zeit gebraucht, sich vorzubereiten – auf den größten Moment ihres Lebens, den sie vorhin beim Frühstück gewonnen hatte.

Noch fünfzig Sekunden.

„Mein Leben ist ein Countdown“, dachte Elena laut.

„Das ist das Los einer Heldin“, scherzte Scott, woraufhin Jewgeni und Mae-Lin lachten. Die Raumanzüge stießen aneinander. Elenas Kollegen drängten sich dicht hinter ihr, um zuzusehen, wie sie Geschichte schrieb.

Das Los einer Heldin – war das ein Scherz oder bereute Scott seinen Vorschlag? Laut Plan sollte er der erste Mensch auf dem Mars sein und nicht sie. Er war ihr Kommandant. Die ganze Welt kannte seine Verdienste und Schicksalsschläge. Seine Biografie „Black Astronaut“ stand auf den Bestsellerlisten. Dafür hatte die Marsagentur mit einer weltweiten Kampagne gesorgt. Würde Mission Control darüber lachen, dass er sein Privileg in den Hut geworfen hatte? Würde die PR- und Medienabteilung fluchen, weil sie die Ausstiegsreihenfolge neu ausgelost hatten? Es hing davon ab, wie der große Chef reagierte.

Vierzig Sekunden.

Und davon, dass sie es nicht vermasselte. Die Stufen der Leiter waren schmal und die Stiefel ihres Raumanzugs klobig. An das Gewicht ihres Köpers hatte sie sich noch nicht wieder gewöhnt.

„Zittern eure Beine auch?“, fragte sie ihre Kollegen.

Zwanzig Sekunden.

„Ich kann gern für dich einspringen, Wackelpudding“, antwortete Jewgeni.

„Das erträgt dein Ego wohl nicht“, konterte Mae-Lin. „Eine Frau als Erste auf dem Mars …“

 


Ricarda Howe

 

Bisher steht keine Veröffentlichung in den Startlöchern.

 

Eine Übersicht aller Teilnehmer*innen findet ihr bei #ProjektArbeitstitel – Was ist das?


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