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Zorn und Morgenröte von Renée Ahdieh

Zorn und Morgenröte von Renée Ahdieh

Ja, ich bin mal wieder spät dran. Dieses Buch hat zum Erscheinen für viel Trubel gesorgt – von Hype und Lobhymnen über Verrisse war alles dabei. Also, wie gefällt mir dieses umstrittene Buch?


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  • Autorin: Renée Ahdieh
  • Titel: Zorn und Morgenröte
  • Genre: Romantasy
  • Verlag: Bastei Luebbe: ONE
  • 1. Band: Zorn und Morgenröte | 2. Band: Rache und Rosenblüte
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Worum geht’s?
Chalid, der Kalif des Landes Chorasan lässt jede Braut am Morgen nach der Hochzeit hinrichten. Auch Shahrzads beste Freundin. Shahrzad sinnt auf Rache und arrangiert, dass sie den Kalifen heiraten kann. Dafür lässt sie ihre geliebte Familie und ihre Jugendliebe zurück. Mit Geschichten gelingt es ihr, den Kalifen hinzuhalten, der so ganz anders ist, als Shahrzad gedacht hat. Denn hinter seiner Grausamkeit steckt ein Fluch und Shahrzad beginnt sich zu verlieben.

CN: Vergewaltigung, Mord, Dissoziation

Spoiler in der Rezension


Meine Meinung:

Ich habe zu diesem Buch nicht so viel zu sagen. Es hat mich nicht genug entzürnt um eine ordentliche Rant-Rezi hinzuschmettern, aber es war auch nicht wirklich gut. Vielleicht fangen wir an, mit dem was mir gefallen hat.

Die wenigen Lichtblicke waren die Beschreibungen. Am Schreibstil kann ich wirklich wenig meckern, das Buch hat sich sehr flüssig lesen lassen.

Charaktere zum Kopfschütteln

Die Beziehungen und die Charaktere waren wohl die größte Katastrophe. Nicht nur, dass Chalid sich wirklich wie ein Arschloch aufführt, als er beschließt, Shahrzad nicht zu töten, vergewaltigt er sie einfach und sie dissoziiert. Aber das wird nie weiter thematisiert oder besprochen. Anfangs ekelt sich Shahrzad noch, aber je besser sie ihn kennenlernt, desto neugieriger wird sie. Er ist ja gar nicht 24/7 ein Tyrann, sondern nur 23/7. Und er sieht halt einfach gut aus. Was soll man machen? (IRONIE) Leider ist das Romantisieren von toxischen Beziehungen und unterschiedlichem Machtgefälle ein Problem in vielen Jugendbüchern, aber hier ist es besonders präsent.

Denn Chalid und Shahrzad reden kaum miteinander – Offenheit und Ehrlichkeit, auf der Beziehungen aufbauen sollten, kommen erst ganz am Schluss ein bisschen auf. Aber auch da gelingt die Kurve nicht, daraus noch eine ebenbürtige Beziehung zu machen. Man könnte auch nicht sagen, dass der Hass sich in Leidenschaft wandelt, ich würde ganz trocken sagen, dass es eine Habituation war. Und das ist kein gutes Fundament für eine Beziehung.

Auch die Magd Despina und Shahrzad haben nur für die Dramatik und ein bisschen Humor eine Beziehung. Wenn es Angriffe gibt oder irgendwas ansteht, dann ist Despina ziemlich egal und Shahrzad verschwendet keinen Gedanken an ihre „einzige Freundin“ im Palast.

Die einzige halbwegs gesunde Beziehung ist zwischen Chalid und seinem Cousin, dem General. Das ist schon mickrig.

Was passiert hier?!

Für massive Spoiler aufklappen
Chalid bringt seine Ehefrauen nicht einfach so um. Das hat einen „Grund“. Der ist allerdings so unlogisch und fadenscheinig, dass es mir die Haare sträubt. Er nimmt es in Kauf, einen Haufen Mädchen umzubringen, damit der Fluch, der nur auf ihm liegt, sein Land nicht negativ beeinflusst. Aber anstatt sein Kalifentum aufzugeben o.Ä. bringt er einfach jede Menge minderjährige Mädchen um.

Der Moment, wo Shahrzad das erste Mal denkt, dass Chalid gar kein so großer Arsch ist, ist als sie inkognito in der Stadt sind und er fast einen Mann zu Brei schlägt, der Shahrzad belästigt hat. Wahrlich ein Prince Charming!

Shahrzads Vater redet auch mit niemandem, lernt schwarze Magie und bringt Verderben über das Land, um seine Tochter zu befreien. Was halt nicht klappt? Er bringt sie eher fast um als er Blitze auf den Palast schießt und die halbe Stadt anzündet aber ok.

Ihr Kindheitsfreund bricht in den Palast ein, versucht sie zu retten und wird wütend als er merkt, dass sie gar nicht gerettet werden will. Er baut sich auch irgendwie eine Armee auf, mit der er den Kalifen stürzen will, tut es dann aber noch nicht und das Buch endet im Chaos und ???

Okay vielleicht konnte ich doch ein bisschen ranten…

Was die kulturellen Aspekte angeht, will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Es wirkt sehr klischeehaft und generisch, aber das kann ich natürlich nicht umfassend beurteilen.

Das Ding ist – auch wenn all viele Aspekte dieses Buches wirklich haarsträubend, fußnägelaufrollend und seltsam waren – hat es mich an sich binden können. Ich wollte wissen, wie es weitergeht (auch irgendwie um zu sehen wie abgefahren und toxisch es noch wird). Neben dem zweiten Band dieser Reihe habe ich noch ein in Japan angesiedeltes Romantasy Buch hier liegen. Ob ich die noch lesen will? Aiaiai.

Fazit:

Dieses Buch hätte gut sein können. Der Schreibstil und der Spannungsaufbau sind gut gemacht, doch die leblosen Charaktere, ihre nicht nachvollziehbaren Beziehungen (plus all die Gewalt und Toxizität) und viele unlogische Aspekte ruinieren es einfach für mich.

Weitere Meinungen:

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