Allgemein, Bücher

Leben und leben lassen – Babsi blubbert

Meine Lieben,
ich hab für meinen Youtube Kanal ein neues Format ausprobiert: „Babsi blubbert„.
Extrem innovativer Titel, ich weiß schon. In der ersten Folge rede ich über objektive und subjektive Meinungen und den Hass, den manche mit ihren Rezensionen manchmal anscheinbar hervorrufen, weil sie irgendeine Fangruppe vor den Kopf stoßen.

Entweder bin ich ein bisschen blind, in den richtigen Gruppen unterwegs oder habe einfach noch nicht in das Shitstorm-Hornissen-Nest getreten. Ich bemühe mich immer, um möglichst sachliche Formulierungen, auch wenn ich ein Buch kacke finde. Andere sind da durchaus weniger zimperlich, das weiß ich. Das ist natürlich nicht ideal, aber ist das wirklich ein Grund diese Person zu beleidigen und über sie herzuziehen?!

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(c) Jyotirmoy Gupta

Rezensionen sind und bleiben Meinungen – Lesen und lesen lassen.
Ich verstehe, warum man zuerst gekränkt ist, wenn ein Buch/Film/Autor*in, die man absolut vergöttert, angegriffen wird. Man möchte verteidigen und demjenigen zeigen, dass er sich irrt. Aber kann man sich in seinem Geschmack irren? Ist nicht das gerade „Geschmack“ – dass er so verschieden ist, wie die Menschen selbst? Ich kann Bücher mögen, die schlecht sind. Ich kann Bücher mögen, die ungünstige Beziehungsmuster zeigen. Ich kann aber trotzdem akzeptieren, wenn Leute kritisieren, dass ein solches Buch nicht unbedingt an Jugendliche vermarktet werden sollte. Ich kann akzeptieren, wenn jemand den ausschweifenden Schreibstil öde findet. Muss ich mich dazu äußern? Vielleicht verspürt man im ersten Moment den dringenden Impuls sich zu rechtfertigen – aber „Du darfst das nicht kritisieren, weil ich das mag“ als Botschaft, verpackt in lauter giftspritzende Formulierungen, ist eben nicht gerade sinnvoll.

Was du nicht willst, dass man dir tu…“ – auch ohne die Bergpredigt, sollte einem dieser Satz einleuchten. Möchte ich, dass hinter meinem Rücken gelästert wird? Möchte ich, dass ich hasserfüllte Botschaften bekomme, die nicht nur meine Rezension, sondern mich als Person herabwürdigen, beleidigen und verletzen? Manchmal kann das auch der Tropfen sein, der das Fass einer anderen Person zum Überlaufen bringt. Wir wissen nicht, wie es der Person geht – müssen wir also unbedingt was Gemeines sagen, nur um es gesagt zu haben? Andererseits: Wenn eine Person etwas mag und damit niemand anderen angreift – muss ich dieser Person dann ihre Freude ruinieren? Ich muss meine ganzen Kritikpunkte nicht nochmal unter dem begeisterten Beitrag ausrollen.

Eine sehr kluge Freundin sagte eins „Kritik ist ein Geschenk – du kannst es annehmen oder in die Tonne kloppen„. Genauso sollte man es vielleicht auch damit halten. Mir passt eine Rezension nicht? Bin ich anderer Meinung, habe aber sonst keine einleuchtenden Argumente? Dann sollte ich vielleicht auf das kleine x oben in der Ecke klicken.

Man spart sich dadurch unnötigen Beef, ungesunde Blutdrucksteigerungen (lasst eure Aggressionen lieber beim Sport raus) und wirkt nicht wie ein wütendes Sandkasten-Kind. Win-Win!

Was denkt ihr über dieses Thema? Sind Buchblogger*innen und Co. zu empfindlich? Oder bekommt ihr solche Streitereien auch immer erst im Nachhinein mit?

Seid lieb zueinander, das Leben ist hart genug. <3

Ich würde mich übrigens freuen, wenn ihr in das Video reinschaut und mir eure Meinung dalasst. Wie sagt man? „Ein Däumchen wär ein Träumchen“ oder so…

Tüdelü, eure Babsi

Titelbild (c) Evan Kirby

Kommt an Bord:

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6 Jahre her

Hey 🙂 Ich find die Idee gut und deine Meinung dazu kann ich so nur unterstützen. Ich habe bisher nur ab und zu mal in diversen Buchgruppen mitbekommen, wenn jemand ein Buch nicht mochte und dann zugebombt wurde mir Argumente, WIESO es gut ist. Und letztendlich die Person kein Wort mehr geschrieben hatte. Aber so wirklich beleidigende Dinge habe ich noch nie gelesen. Aber offenbar gibt es solche Menschen, die dann wiederum durch ihr Fandom richtig beleidigend werden. Das finde ich immer sehr schade. Ich finde – genauso wie du – das man vielleicht noch einmal darüber nach denken sollte,… Read more »