Jana Tomy #ProjektArbeitstitel
Heute darf ich euch meine liebe 9lesen Kollegin, Freundin und Schreibbuddy bzw. Gemeinsam-beim-Sushi-Essen-Stöhnen-Kumpeline Jana Tomy bei #ProjektArbeitstitel vorstellen!
Hallöchen! Ich bin Jana, Autorin und Schauspielerin mit Leib und Seele.
Schon als Kind habe ich mir Geschichten ausgedacht, hier und da schrieb ich sie auf, aber am liebsten schlüpfte ich selbst in die Rollen meiner Figuren und erlebte die Abenteuer durch ihre Augen. Vielleicht landete ich genau aus diesem Grund irgendwann im Theater.
Aber es reichte mir nicht, die Geschichten anderer zu erzählen, ich wollte auch meine eigenen erzählen. Es hat eine Weile gedauert, um zu begreifen: das eine schließt das andere nicht aus. Heute arbeite ich darum an meinen Manuskripten und als Schauspielerin. Die perfekte Mischung für mich!
Und wohl nicht ganz unschuldig, dass ich einen Vertrag für meinen Erstling erhielt. Den GedankenReich Verlag konnte ich bei einer Lesung von mir überzeugen und Anfang 2019 erblickte dann mein erstes Buch das Licht der Welt. »Sépharial – Verwoben« ist nicht nur Band 1 einer Dilogie, sondern für mich auch der Startschuss für viele weitere Manuskripte, die ich veröffentlichen möchte.
Im Schatten der Flammen und andere Projekte
Welche Projekte sind gerade in Arbeit? Erzähl uns doch ein bisschen davon!
Natürlich arbeite ich gerade fleißig an Band 2 der Sépharial-Reihe. Aber es gibt noch ein weiteres Projekt, das bereits ein Zuhause gefunden hat. Es wird ebenfalls ein Fantasyroman und beschäftigt sich viel mit den Elementen und der Verbundenheit zur Natur. Der momentane Projekttitel lautet »Im Schatten der Flammen«. Allerdings kann sich das auch noch ändern.
Wie schauen die Pläne für dein Projekt aus?
Für alle die bereits den ersten Band von Sépharial gelesen haben, gibt es im nächsten Jahr Nachschub. Das Manuskript zu Band 2 ist im Lektorat und auch das Cover steht schon. Auf der FBM konnte man einen ersten Blick darauf erhaschen. »Im Schatten der Flammen« ist dann für 2021 geplant. Hier steht die grobe Rohfassung und ich will mich Anfang nächsten Jahres an die Überarbeitung machen.
Magst du uns verraten, was für Ideen evtl. noch in der Schublade schlummern?
Tatsächlich steht nach »Im Schatten der Flammen« schon das nächste Fantasy-Projekt an. Ich bin sehr gespannt, ob ich es umsetzen kann, wie ich es im Kopf habe. Weil es mir am Herzen liegt, weswegen ich sehr kritisch damit sein werde. Als kleinen Teaser kann ich verraten: es geht ums Geschichten erzählen.
Aber das ist nur eine von vielen Ideen. Sogar zwei vage Gedanken zu Dystopien gibt es bereits. Ich werde mich also in Zukunft auch an andere Genre heranwagen 😉
Schreiballtag
Was ist deine größte Herausforderung im Schreibprozess?
Es gibt Plotter und es gibt Pantser. Aber es gibt auch Autoren, deren Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Ich bin so ein Schreiberling und suche noch immer nach der richtigen Mischung für mich. Zum Glück bin ich damit nicht allein und sich mit anderen darüber auszutauschen ist eine großen Hilfe.
Hast du eine Schreibroutine?
Eine Schreibroutine, ja. Eine Arbeitsroutine, nein. Wenn ich ein neues Projekt beginne, kann ich meist kontinuierlich und mit viel Konzentration jeden Tag daran arbeiten. Sobald aber ein anderer Schritt an der Reihe ist (Werbung machen, Überarbeiten, Papierkram) verliere ich die Routine. Aber ich gebe nicht auf, mir auch diese zu erarbeiten.
Welchen Tipp würdest du deinem Vergangenheits-Ich geben, das gerade mit dem Schreiben anfängt?
»Es wird Rückschläge geben. Und das ist gut so.« – Nichts kann immer gleich beim ersten Versuch gelingen. Gerade in Zeiten von Social-Media darf man eigentlich nicht mehr Scheitern. Obwohl wir daraus so viel lernen können. Darum würde ich meinem Vergangenheits-Ich gerne sagen, dass es okay ist. Dass all die Autoren, die bereits Erfolge zu verbuchen haben, auch Scheitern. Nur weil derjenige davon nichts erzählt, heißt es nicht, dass er nicht auch auf die Nase fällt.
Motivation
Hast du Vorbilder bzw. Menschen, die dich inspirieren und motivieren?
Eine ganze Menge sogar. Ich bin einfach nur unendlich dankbar, wie viele wunderbare Menschen ich durch mein Autorenleben kennenlernen durfte. Sie alle inspirieren mich und machen mir jeden Tag aufs neue bewusst, dass ich genau das will: schreiben! Natürlich sind auch die Leser und ihre Rückmeldungen unendlich motivierend.
Was sind deine Wünsche und Ziele für die Zukunft?
Meiner Leidenschaft so lange nachgehen zu dürfen, wie es möglich ist. Dabei möchte ich Lesern und Zuschauern vor allem eine wundervolle Zeit verschaffen. Damit sie, wenigstens kurz, aus ihrem Alltag ausbrechen und sich in einer anderen Geschichte verlieren können.
Was war dein schönster Autor*innen-Moment bisher?
Das Gespräch mit meiner Verlegerin über meinen ersten Verlagsvertrag, das mich im Übrigen ziemlich überrumpelt hat. Eine solche Welle an Glück, Fassungslosigkeit und Erstaunen hat mich davor noch nie erwischt. Und auch danach gab es keinen solchen Moment mehr.
Eine kleine Kostprobe…
Sehr gern! Ein kleiner Auszug aus dem Prolog von »Im Schatten der Flammen«. Aber Achtung: absolute Rohfassung 😉
»Also, ich frage nun ein letztes Mal. Wo ist das Mädchen?« Caala zuckte zusammen. Er meinte sie.
»Wir wissen nicht, wen-«
»Hör auf meine Zeit zu verschwenden, alter Mann!« Der Fremde packte den Ältesten am Kragen und zerrte ihn auf die Beine. »Du kannst sie nicht schützen.« Dann hob er den gebrechlichen Alten noch ein Stück weiter an, bis dieser den Halt verlor und seine Füße hilflos ins Leere traten. Sein Röcheln erfüllte die Luft.
Einen Moment verharrte die Szene und Caala glaubte ein leises, kaltes Lachen zu hören, ehe die schwarze Gestalt den Alten von sich schleuderte. Die Schreie der Dorfbewohner hallten in ihren Ohren. Dann die Fassungslosigkeit, in der Mensch und Wald den Atem anhielten, als der Älteste regungslos liegen blieb. Die Gliedmaßen waren seltsam verdreht, als würden sie nicht länger seinem Körper gehören. Er hatte die Augen geschlossen.
Die Frau, die ihm am nächsten war, kroch zu ihm hinüber. Sie wollte seinen Kopf auf ihren Schoß betten, doch Blut tropfte aus einer Wunde und tränkte nun nicht mehr nur den Boden, sondern auch ihre Hände und das Kleid. Erneut glaubte Caala, einen Teil von sich zu verlieren.
»Wir haben euch schon eine ganze Weile beobachtet. Wollt ihr denn nicht alle zusammen sterben? Wir finden sie sowieso.« Sie konnte das Lächeln auf den Lippen des Fremden hören. Die Freude über die Qualen, die er den Menschen zufügen konnte. Alle würden sie heute den Tod finden. Auch ihre Eltern. Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie konnte nur mit Mühe das aufkommende Schluchzen unterdrücken.
»Nein? Wirklich niemand will es mir sagen?« Ihre Muter warf ihrem Vater einen sorgenvollen Blick zu, als dieser zusammenzuckte. Ganz langsam wandte er den Kopf in Caalas Richtung. Sein Blick traf den ihren und sie erkannte Trauer und Erleichterung gleichermaßen darin. Wie gerne wäre sie zu ihm gelaufen, damit er sie in seine Arme schließen konnte. Doch seine Lippen formten lautlos ein Wort.
Lauf.
Das konnte sie nicht. Nicht in dem Wissen, dass alle anderen sterben würden. Und hatte der Fremde nicht gesagt, er würde sie finden? Doch ihr Vater flehte sie an zu leben. Es wenigstens zu versuchen.
Also drehte sie sich um. Weg von den Menschen, die sie so lange begleitet hatten. Tränen verschleierten ihre Sicht, als sie davon rannte. Hinter ihr dröhnte die tiefe und kalte Stimme der schwarzen Gestalt in einer fremden Sprache. Sie hörte den Aufschrei des Waldes, als die Bäume mitsamt der Dorfbewohner in Flammen aufgingen.
Jana Tomy
Bisherige Veröffentlichungen:
- Sépharial: Verwoben(2019), auf amazon* kaufen
Eine Übersicht aller Teilnehmer*innen findet ihr bei #ProjektArbeitstitel – Was ist das?
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