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[Rezension] The monsters we deserve von Marcus Sedgwick

[Rezension] The monsters we deserve von Marcus Sedgwick

Zwischendurch lese ich gerne englischsprachige Bücher. Von Marcus Sedgwick hatte ich noch nie etwas gehört, aber das Cover und der Klappentext haben mich angesprochen. Also habe ich es mir spontan gekauft!


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  • Autor: Marcus Sedgwick
  • Titel: The monsters we deserve
  • Genre: Milder Horror, Schauerroman
  • 272 Seiten, gebunden 13,66€ | Taschenbuch 9,96€ | Ebook 5,40€
  • auf amazon* kaufen (Sprache: Englisch (bisher nicht auf deutsch erschienen)

 

Worum geht’s?
Ein Autor zieht sich in eine einsame Berghütte zurück, um einen neuen Gruselroman zu schreiben. Ohne Empfang, abgeschnitten von der Zivilisation und in den Weiten des endlosen Himmels grübelt er über Monster und das Böse nach. Und muss feststellen, dass er vielleicht noch nicht so allein ist, wie gedacht


Meine Meinung:

Vorneweg etwas zu den Äußerlichkeiten: Ich habe das Taschenbuch, das mit einem schwarzen Cover und einer geprägten Schrift daher kommt. Auch innen drin ziehen sich Illustrationen oder mehr Verzierungen subtil durchs Buch. Äste, Nebelschwaden, kleine Symbole. Das sieht einfach toll aus und ist atmosphärisch. Spannend war auch, dass die „Kapitel“ mit Seiten getrennt waren auf der je ein Buchstabe stand. Detektiv Babsi hat natürlich gleich fleißig mitgeschrieben. Am Ende entsteht ein Satz daraus. Welcher das ist, werde ich natürlich nicht verraten.

 

Für echte Horrorfanatiker, die es gerne blutig und rasant mögen, ist das Buch definitiv nichts. Wir begleiten den Erzähler, sind in seinem Kopf und folgen seinen Gedanken und lauschen seinen Beobachtungen. Während er versucht sein eigenes Buch zu schreiben, hat er ein Buch zum Lesen dabei, das ihn rasend macht. Dabei beginnt er seltsame Geräusche und Zeichen um sich herum zu sehen. In der kleinen Berghütte, in der er residiert, um einen neuen Horrorroman für seinen Verlag zu schreiben.

Faszinierend fand ich, dass nicht ganz klar war, ob ein Charakter oder Autor Marcus Sedgwick dieses Geschehen erlebt. Was für eine Person ist unser Protagonist, was für ein Leben führt er abseits der Hütte? Davon erfahren wir nicht viel. Das Buch ist quasi eine Auszeit mit ihm, seinen Gedanken und der überwältigenden Wildnis. Für aufmerksame Lesende gibt es viele Andeutungen, viele Nuancen. Es geht um Sprache, um das Schreiben, die Geburt von Geschichten und die Geburt von Monstern.

 

Ich habe mir viele Passagen angestrichen

So viel möchte ich gar nicht über das Buch erzählen, denn ich bin relativ unbedacht herangegangen. Und es hat mich in seinen Bann gezogen, mich miträtseln und mitgrübeln lassen. Es hat viele wunderschöne, gleichzeitig melancholische und nachdenkliche Passagen. Gleichzeitig analysiert es schriftstellerische Prozesse, Vorstellungen von Gut und Böse und zeitgenössische bzw. historische Einflüsse auf das Genre der Schauerromane bzw. des Gothic Horror.

Die vierte Mauer, die es durchbricht, die Metaebene lassen einen dabei zwischendurch über die Schulter schauen, ob nicht doch etwas mit im Zimmer sitzt… Durchaus ein bisschen nebulös, verwirrend mit vielen offenen Fragen. Aber das ist für mich die gruseligste und meine liebste Sorte von Horror.

Fazit:

Ein dunkles, schauriges Vergnügen, das vor allem Buchliebhaber*innen und Schreibenden zusätzlich Spaß macht. Ein Buch, an das man am besten ohne viele Vorinformationen herangeht. Das Lesen ist ein Erlebnis. Wer atemlose Hetzjagden und blutigen Horror erwartet, wird aber nicht fündig.

 

Weitere Meinungen:

Ich habe keine deutsche Rezension zu dem Buch gefunden. Falls ihr eine geschrieben habt, lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

 


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