ProjektArbeitstitel

Jessica Bradley #ProjektArbeitstitel

Jessica Bradley #ProjektArbeitstitel

Und wieder darf ich euch eine falbehafte Autorin und einen herzensguten Menschen vorstellen. Ich bin sehr gespannt auf ihr Buch: Jessica Bradley bei #ProjektArbeitstitel

Foto von Anne Servos

Hi, ich bin Jessica Bradley. Ich lebe mit meiner Familie und zwei Katzen in Bonn.

Ich bin Autorin, Drehbuchautorin und Regisseurin. Ursprünglich komme ich aus dem Theaterbereich, habe aber dieses Jahr in den Film- und Serienbereich gewechselt. Zusätzlich bin ich noch Autorin von Kinder- und Jugendliteratur und „All Age“. Ich bin meistens im Drama und Fantasy Genre glücklich, schreibe aber auch Mystery und Horror.
Wie lange ich schon schreibe, kann ich gar nicht genau beantworten. Es hat mir jedenfalls sehr geholfen, die dunklen Seiten meiner Vergangenheit zu verarbeiten.
Mein erstes Drehbuch habe ich mit dreizehn Jahren geschrieben und am Kinder- und Jugendtheater aufgeführt. Seitdem begleitet mich, auch wenn in verschiedenen, künstlerischen Bereichen, das Schreiben regelmäßig.
Bisher habe ich noch keinen Roman veröffentlicht. Aber das wird sich im September dieses Jahres ändern.

 

Nachtfrost und andere Projekte

 

Welche Projekte sind gerade in Arbeit? Erzähl uns doch ein bisschen davon!
Ich habe im Moment ziemlich viele Projekte offen.
Zum einen die baldige Veröffentlichung meines ersten Romans: „Nachtfrost“.
Nachtfrost ist eine Hommage an das Märchen von H.C. Andersen, Das Mädchen mit den Schwefelhölzern. Dieses Märchen war bereits in meiner Kindheit mein Liebstes. Den Roman selbst würde ich als sozialkritisches Drama sehen.

Zusätzlich schreibe ich noch an meiner Dystopie: „Vyrus“. Hier habe ich einen Genre-Mix von Fantasy und Dystopie erschaffen, von dem es voraussichtlich drei Bände geben wird.

Weiterhin arbeite ich gerade mit meinen Kollegen an einer Mystery/ Horror Serie, dessen Arbeitstitel: Dark Legends ist. Weiter kann ich aber nicht erzählen, lass euch überraschen. 😉

Wie schauen die Pläne für dein Projekt aus?
Für Nachtfrost steht bereits ein Veröffentlichungsdatum an. Es wird der 16.09.2019 (meinen 42 Geburtstag^^) sein.

Magst du uns verraten, was für Ideen evtl. noch in der Schublade schlummern?
Ehrlich? Viel zu viel um es auch nur anzuteasern. 😉

 

Schreiballtag

 

Was ist deine größte Herausforderung im Schreibprozess?
Nicht alles sofort und gleichzeitig zu machen. Das war ein Fehler, den ich am Anfang gemacht habe. Dabei habe ich einigen Menschen ziemlich vor den Kopf gestoßen. Was ich im Nachhinein wirklich bereue. Ich wollte zu viel in zu kurzer Zeit.
Mittlerweile konzentriere ich mich auf max. vier Projekte gleichzeitig. Ist eins abgeschlossen, kommt das nächste Projekt dazu.

Hast du eine Schreibroutine?
Früher hatte ich keine. Ich habe mich hingesetzt, wenn ich dachte die Muse küsst mich.
Dabei habe ich so gut wie nichts geschafft.

Deshalb habe ich jetzt eine feste Schreibroutine. Jeder Tag, an dem ich nicht meinem Brotjob nachgegen muss, ist jetzt Schreibtag. Da nehme ich mir vier bis sechs Stunden Zeit.
Dazu gehört aber auch Organisatorisches, wie Mails beantworten und sonstiger Papierkram

Welchen Tipp würdest du deinem Vergangenheits-Ich geben, das gerade mit dem Schreiben anfängt?
Lerne! Deine! Grenzen! kennen!
Schreibe und lese was das Zeug hält. Je mehr du schreibst und je mehr du liest umso besser wirst du.
Bleibe nicht allein in deiner Kammer sitzen. Geh raus und tausche dich mit anderen aus. Du wirst enorm davon profitieren und andere auch.

Motivation

 

Hast du Vorbilder bzw. Menschen, die dich inspirieren und motivieren?
Ich habe einige Vorbilder. Meist sind es Menschen, die eine ähnliche Vergangenheit haben wie ich und trotzdem etwas Künstlerisches daraus entwickeln konnten. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich nur um Autor*innen. Auch im Film und Musik Bereich, gibt es einige Menschen, die ich bewundere und die mich mit ihrer Geschichte motivieren.

Was sind deine Wünsche und Ziele für die Zukunft?
Mein größter Wunsch ist es mich nur noch auf meine Kunst konzentrieren zu können. Die Menschen mit meinen Projekten zu begeistern und vielleicht zu motivieren, wie ich motiviert wurde.
Ich möchte Geschichten erzählen, egal mit welchem Medium, die die Menschen berühren.
In unserer schnell lebigen Zeit, brauchen wir etwas, dass uns kurz innehalten lässt und vielleicht sogar näherbringt. Dazu würde ich gerne meinen Teil beitragen.

Was war dein schönster Autor*innen-Moment bisher?
Mein schönster Moment war letztes Jahr bei der Bonntastik Veranstaltung. Als ich meine Kurzgeschichte „Zeitdieb“ vorgetragen habe und sehen konnte, wie ergriffen das Publikum von der Geschichte war.
Einige der Anwesenden hatte sogar Tränen in den Augen und haben mich später angesprochen und mir gesagt, wie sehr sie die Geschichte berührt hat. Das war ein unbeschreibliches Gefühl.

(Okay, die Autogramm Anfragen waren auch cool 😉)

 

 

Eine kleine Kostprobe…

Der Kurzroman Nachtfrost enthält eine Vielzahl sog. Trigger. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Deshalb ein genereller Hinweis: Menschen, die sich z. Z. in einer instabilen, emotionalen Verfassung befinden, rate ich ab, Nachtfrost zu lesen. Es besteht die Gefahr von sog. Flashbacks, Dissoziationen und ähnlichen Reaktionen.

Lauras Beine schmerzten, dennoch wagte sie nicht, ihre Position zu verändern. Seit Stunden hockte sie hinter ihrer Zimmertür. Ihr Magen knurrte. Sie hatte zwei Tagen nichts gegessen. Erschöpft kippte ihr Kopf zur Seite. Doch sie fing sich, bevor er geräuschvoll gegen die Tür schlagen konnte.

Angestrengt versuchte sie, auf die Geräusche zu horchen, die aus der Wohnung drangen. Jedes Mal, wenn sie Schritte vernahm, zuckte sie zusammen und rechnete damit, dass die Tür aufgestoßen wurde. Doch nichts geschah.

Aus der Wohnung über ihr drang Musik. Laura wusste nur zu gut, weshalb an Tagen wie diesen, die Nachbarn ihre Stereoanlage aufdrehten. Ihre Hilflosigkeit quälte sie, längst hatte sie aufgegeben. Die anfängliche Illusion jemand würde kommen und sie retten, verloren an Kraft von Monat zu Monat bis sie verpuffte.

Wie ein weiterer Schlag in die Magengrube. Sie wusste, nichts würde sie retten, wenn sie es nicht selbst tat. Und genau das hatte sie heute vor. Lange hatte sie an diesem Plan gefeilt, jede Möglichkeit abgewogen und alles genau durchdacht und geplant. Laura kaute an ihren Fingern und schmeckte den kupfernen Geschmack von Blut im Mund.

Sie wischte sich den Finger an ihrer Jeans ab und schob sie wieder unter ihr Knie. Ihr Gesicht pochte. Besonders die Stelle unter ihrem rechten Auge. Wieder Schritte im Flur. Laura spannte alle Muskeln an. Die Klobrille klapperte, dann hörte sie die Toilettenspülung rauschen; Schritte die sich entfernten.

Der Boden vor ihrem Zimmer knarzte. Laura atmete tief ein und hielt die Luft an. Die Wohnzimmertür, kurze Stimmfetzen aus dem Fernseher; anschließend war es wieder still.

Langsam löste sich ihre Anspannung wieder. Sie zählte ihre Herzschläge, die in ihren Ohren trommelten. Konzentrierte sich nur auf dieses dumpfe Geräusch. Es hatte Tage gegeben, da hatte sie gehofft, dass ihr Herz einfach damit aufhören würde. Doch diese Hoffnung entfernte sich mit jedem neuen Klopfen.

Als Laura die Wohnzimmertür erneut hörte, ging ihr Atem stoßweise. Sie wusste, dass ihr Zimmer, keinerlei Schutz bot. Die schlurfenden Schritte kamen langsam näher. Der Boden vor ihrer Tür ächzte.

 


Jessica Bradley

Die Veröffentichung von „Nachtfrost“ steht kurz bevor!

 

Eine Übersicht aller Teilnehmer*innen findet ihr bei #ProjektArbeitstitel – Was ist das?


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