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[Rezension] Das Mädchen von Stephen King

[Rezension] Das Mädchen von Stephen King

Das letzte Buch, das ich im Jahr 2018 gelesen habe, war „Das Mädchen“ von Stephen King. Für den Meister des Horrors ist das Buch recht kurz und so konnte ich es gemütlich auf einer längeren Zugfahrt lesen.


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  • Autor: Stephen King, übersetzt von
  • Titel: Das Mädchen
  • Verlag: Droemer Knaur (Mein Buch ist eine alte Weltbild Hardcover Ausgabe, die nur noch gebraucht erhältlich ist)
  • Genre: Horror
  • 304 Seiten, Taschenbuch: | Ebook:
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Worum geht’s?
Trisha ist neun Jahre alt und geht mit ihrer Mutter und ihrem Bruder wandern. Die beiden zanken sich ständig und Trish versucht, sich rauszuhalten. Sie will in die Büsche pinkeln gehen und dann wieder zu den beiden Streithähnen aufschließen. Doch anstatt zurück auf den Weg läuft sie immer tiefer in die Wildnis. Aber allein ist sie keinesfalls…


Videorezension folgt  

Meine Meinung:

Stephen King hat mich mit Geschichten wie „Carrie“ oder „Sie“ und auch mit seinen Kurzgeschichten bisher immer überzeugen können. „Das Mädchen“ gehört zu seinen dünneren Büchern und spielt mit einer realistischen Angst. Sich im Wald zu verlaufen. Das ist in Amerika mit riesigen unbewohnten Wäldern sicherlich nochmal viel realistischer als in Deutschland, zumal wir kaum Bären, Wölfe oder Pumas haben, die ihren Hunger mit Menschenfleisch stillen möchten.

Ich muss leider sagen, dass mich das Buch nicht wirklich begeistern konnte. Es war ganz spannend, aber normalerweise habe ich nach dem Lesen eines Buches sofort das Bedürfnis, meine Gedanken mit der Welt zu teilen. Bei diesem Buch habe ich die Rezension aber vor mir hergeschoben. Schreibstil und Idee sind gut, keine Frage. Aber ich habe keine wirkliche Beziehung aufbauen können. Weder zu Trisha, noch zum Setting noch zu der ganzen Geschichte.

Mich hat der „Gott der Verirrten“, bei dem man nicht wirklich weiß, ob er übernatürlich ist oder nicht, nicht wirklich gruseln können.

Dabei waren wirklich wieder tolle Sätze und Formulierungen mit dabei:

Die Welt hatte Zähne, und sie konnte damit zubeißen, wann immer sie wollte.

Mit Baseball habe ich nichts am Hut

Eine der Quellen, die unserer Protagonistin immer wieder Kraft gegeben hat, war ihre Leidenschaft zum Baseball. Mit ihrem Walkman hat sie über Radio die Spiele ihrer Lieblingsmannschaft gehört und sich vorgestellt, ihr liebster Spieler wäre bei ihr. Ich bin kein Sportfan, wenn ich mal im Fernsehen Sport schaue, dann aus Zufall oder purer Langeweile. Besondere Sympathien gegenüber Mannschaften habe ich auch nicht. Die vielen Vergleiche, Metaphern und Beschreibungen waren für mich öde und unverständlich.

In den USA ist Baseball ebenso populär wie hierzulande Fußball – dennoch war die Ikonisierung dieses Spielers für mich schwer nachzuvollziehen. Ich hatte als Kind keine „realen“ Helden, meine stammten aus Büchern oder Serien. Während ich Trishs Gedanken und Hoffnungen verstehen konnte, blieb mir doch so der Zugang zu ihr und ihrer Motivation verwehrt.

Konstruktion?

Zwischendurch gab es ein paar Szenen, in denen wir wieder zu den Suchtrupps und Trishas Eltern geschwenkt sind. Diese Szenen waren aber zu kurz, zu lieblos. Sie hätten Potenzial gehabt, die Spannung des Buches zu erhöhen, aber das hat nicht stattgefunden. Stephen King schaut eigentlich gerne tief in die Seelen seiner Charaktere. Hier hat er das aber nur bei Trish getan, die sich abgelenkt hat, um in der Wildnis nicht wahnsinnig zu werden. Ihre kindliche Sichtweise hat einen Filter über die Bedrohung gelegt, die sie leider auch für mich als Leserin gemindert hat.

Fazit:

Dieses Buch von Stephen King ist nicht schlecht. Es lässt sich gut lesen, hat seine Spannung, aber konnte mich nicht fesseln oder nachhaltig zum Nachdenken bringen. Es einmal zu lesen hat gereicht und auch in meinen Gedanken hat das Buch keinen wirklichen Platz eingenommen. Von allen Büchern, die ich von Stephen King bisher gelesen habe, war das hier für mich das Schwächste.

Weitere Meinungen:

 


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