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[Rezension] Siege and Storm von Leigh Bardugo

[Rezension] Siege and Storm von Leigh Bardugo

Endlich habe ich den zweiten Band der Grischa Trilogie gelesen! Den ersten Band „Shadow and Bone“ habe ich bereits rezensiert und hatte nun Lust und Zeit, den zweiten Band zu lesen. Die Grischa Trilogie um Alina spielt zeitlich vor dem bekannten „Das Lied der Krähen“ und man muss die drei Bücher nicht gelesen haben, um die Krähen Dilogie zu verstehen. Allerdings gibt es einige Andeutungen und Bezüge. Außerdem ist im neuesten Grishaverse Ableger „King of Scars“ Nikolai der Protagonist, der das erste Mal in Siege and Storm auftritt.
Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.


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  • Autorin: Leigh Bardugo
  • Titel: Siege and Storm (auf deutsch: Grischa – Eisige Wellen)
  • Genre: Jugendbuch, Fantasy
  • 416 Seiten, TB(eng): 12,22 | TB(dt): 8,99€
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Worum geht’s?
Sonnenbeschwörerin Alina ist mit ihrem Sandkastenfreund und großen Liebe Mal auf der Flucht aus Ravka. Doch bald erreichen sie schlechte Neuigkeiten: Der Dunkle hat ihre letzte Konfrontation überlebt und sucht nach Alina. Denn sie ist sein Schlüssel zu unermesslicher Macht. Gemeinsam mit dem mysteriösen Pirat Seefahrer Sturmhund befahren sie gefährliche Gewässer, hören von einem Kult um die Sonnenbeschwörerin und müssen sich dem Chaos stellen, dass ihr Gefecht mit dem Dunklen in Ravka und den umliegenden Ländern ausgelöst hat.


Meine Meinung:

Das Buch beginnt turbulent und wirft Alina und Mal gleich ins Abenteuer. Die Konfrontation mit ihren Feinden, die Schifffahrt mit dem Sturmhund und seiner Crew und die turbulente Jagd auf die Seeschlange ließen die Seiten am Anfang nur so vorbeifliegen.

So spannend und kess die Kapitel des Sturmhunds waren, mit Auftritt Nikolais und der Rückkehr zum Königshof schlief die Geschichte ein bisschen ein. Politische Entwicklungen, die religiösen Ausmaße und Alinas Kampf mit ihrer Rolle als „Erlöserin“/“Heilige“ waren interessant, zogen sich aber ein bisschen. Die mittlere Hälfte des Buches hat den frischen Wind des Anfangs verloren. Die Beziehungskriselei aufgrund mangelnder Konversation und Gespräche, die widersprüchlichen Gefühle – das war irgendwie nervig, wirkte zu unbedrohlich, um wirklich zu fesseln.

Die Gespräche und Dialoge waren aber mit Humor und Wortwitz gespickt, auch Charaktere wie Tamar und Tolya waren interessant. Leider blieben die Nebencharaktere wieder etwas zu sehr am Rand, sodass man sie nicht wirklich kennen lernen konnten. An vielen Stellen hätte ich mir mehr von Alinas Temperament gewünscht, mehr Gegenwind, mehr Schmackes.

Es flaut ab…

So dümpelte das Buch eine Weile vor sich hin, bis schließlich das Finale kam wie ein Knall. Recht plötzlich und unerwartet wurde es wieder ernst. Der Sturm brach über unsere verdatterten Charaktere herein und griff die Spannung des Anfangs wieder auf. Dennoch war mir das Ende an vielen Stellen zu schnell und schludrig beschrieben. Am Anfang war Zeit für imposante und gut choreografierte Kämpfe, am Ende wirkte alles etwas durcheinander. Nichtsdestotrotz hat das Ende mich wieder gepackt.

Es war spät, ich wollte schlafen und musste aber wissen, wie Band 2 endet. Natürlich – in Erwartung des dritten Teils – offen. Zum Glück kein Cliffhanger des Todes, aber eben doch ungeklärt genug, um mich gleich am nächsten Morgen zu Band 3 greifen zu lassen.

„Grischa 2 – Siege and Storm“ hat an einigen Stellen Fortschritte zum ersten Teil gemacht, an anderen dieselben „Fehler“ wiederholt. Zu viel Geplänkel am Hof, zu viel nervige Kabbeleien. Gut war die Charakterentwicklung, die Dynamik der Welt und dass Handlungen Konsequenzen hatten. Fehler wurden gemacht, es lief nicht immer glatt und wenn, dann so glatt, dass die Charaktere kräftig ausrutschten.

Ich bin nach wie vor begeistert von dem Taschenbuch-Schuber. Nicht nur, dass ich die Aufmachung und die beigelegte Karte total schön finde, auch das Zusatzmaterial hinten ist den Kauf definitiv wert. Eine Kurzgeschichte aus Genyas Sicht und ein interessantes Interview mit Leigh Bardugo finden sich in dieser Ausgabe der Bücher. In Band 3 werden wir den wahren Namen des Dunklen erfahren und es ist leider nicht Hubert!

Fazit:

Ein würdiger Nachfolger für den spannenden ersten Band. Politisches Ränkespiel, die lebendige Welt und ihre dynamische Entwicklung trösten über nervige Liebesquärelen und Dreiecksbeziehungen hinweg. Alinas Charakterentwicklung wird deutlicher und auch der Dunkle hat seinen Charme als interessanter Gegenspieler nicht verloren. Leigh Bardugos flüssiger Schreibstil sorgt wieder für Sogwirkung, Schmunzeln und Wortwitz. Ein gelungenes und unterhaltsames Buch, das heiß auf das Finale der Trilogie macht.

Weitere Meinungen:

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