Schreiben

Babsi schreibt #1 Wie die Idee zu mir fand

„Save Our Souls“ lautet der Arbeitstitel meines Herzprojektes. Einer Geschichte, die ich Anfang des Jahres beenden konnte und die nun mitten in der Überarbeitung steckt. Eine Leseprobe gibt es hier. Aufgesetzt habe ich die Geschichte allerdings schon mehrmals, teils auch wirklich weit geschrieben. Noch länger begleitet mich die Idee – oder besser gesagt die beiden Protagonisten:

Victoria, ein Medium, das Geister sehen und mit ihnen kommunizieren kann und Nero, ein launischer Teufel aus der Hölle, der sich gerne in die Angelegenheiten von Menschen einmischt.

Woher kamen die beiden? Wie kam ich auf ihre Geschichte?

Ich habe in meiner Jugend, zwischen 13 und 16, unglaublich viel gelesen. Durchschnittlich zwei Bücher pro Woche – mindestens. Harry Potter, Bis(s) zum Morgengrauen, Chroniken der Unterwelt. Nebenzu auch Mangas wie Naruto, One Piece und Vampire Knight. Ich habe Charmed und Supernatural im TV verfolgt. Gezockt habe ich auch, am liebsten Witcher und Devil May Cry. Warum ich genau diese Titel nenne? Weil sie alle etwas mit der Enstehungsgeschichte zu tun haben.

Viele von uns mögen die rebellischen, bösen Jungs, die anecken, Tabus brechen und Schwierigkeiten selbstbewusst entgegen treten. Gleichzeitig war ich in dem Alter vor allem von Liebesgeschichten und Romantasy angezogen. Ich habe alles gelesen, was mir in die Finger kam. Wer sich in dem Genre auskennt, weiß, dass die meisten Geschichten sich sehr ähneln. Das stört mich z.B. heute viel mehr als damals.
Angefangen ernsthaft zu schreiben habe ich mit Fanfictions. Ich stieß irgendwie darauf und begann auch schlechte, sehr schauderhafte Liebesgeschichten zu schreiben zwischen erdachten Charakteren (OCs) und beispielsweise Charaktere aus One Piece oder Naruto. Ich habe wirklich viel geschrieben und es hat unfassbar viel Spaß gemacht. Aber es hat mir nicht gereicht nur über bereits existente Charaktere in einer bereits fertigen Welt zu schreiben.

„Aber, wenn das so und so wäre…“ „Wenn das so wäre und nicht so…“ „Wenn Edward kein glitzernder Waschlappen, sondern ein mächtiger und düsterer Typ wäre“ „Wenn eine weibliche Protagonistin kein unbeschriebendes Blatt, sondern tough und intelligent wäre…“ „Mir fehlt etwas an dieser Geschichte, es wäre doch viel cooler, wenn…“ „Hier fehlt mir das und das…“ „Also nur Romantik ist öde, ich möchte mehr Action“

Ich wollte eine Geschichte erzählen, die es so noch nicht gab. Die zwar viele Elemente meiner liebsten Bücher und Geschichte hatte, aber eben anders war. Von diesen Gedanken kam ich nie los und daraus wurde irgendwann Victoria geboren. Ich erinnere mich daran, dass sie zuerst einen japanischen Namen hatte und Halb-Deutsche, Halb-Japanerin sein sollte, weil ich so ein krasser Japan-Fan war. Meine FFs und sie waren damals von allen möglichen Klischees geprägt, die man sich so über Fanfiktion-Schreiber erzählt. *hust* Aber die Grundzüge waren nicht komplett für die Tonne.
Ich habe die Geschichte oft angefangen, oft durchdacht und halbherzig einige Szenen geschrieben. Weil ich innerlich nicht zufrieden mit dem stereotypen Mädchen war. Und weil das Gegenüber, heute Nero, nicht fest war. Ich wollte einen mächtigen Typen, cool, böse und unabhängig. Jemand, der nicht sofort der Protagonistin verfällt und ein weichgespülter Wischi-Waschi Typ ist. Aber gewalttätige Rapefiction wollte ich auch nicht schreiben. (Wobei einige meiner FFs teils ungünstige Beziehungsmuster hatten… durch Twilight etc. dachte ich damals, dass sowas wie „Nachstellen“ wirklich romantisch ist… Ja, dafür haue ich heute auch noch gerne meinen Kopf uffe Tischplatte)

Hierbei sollte ich vielleicht auch erwähnen, dass die Geschichte sehr lange als Romantasy gedacht war. Davon bin ich vor zwei, drei Jahren abgekommen, da sich andere Charaktere auch weiterentwickelt haben und klarer geworden sind. Zum Beispiel Victorias Mitbewohnerin die Dämonenjägerin Dawn oder die Lamia-Dame Sasha. Damit verschiebt sich der Schwerpunkt. Mit mir und meinem Alter haben sich also meine Charaktere auch weiterentwickelt und haben sich schließlich von mir gelöst.

Victoria wurde erwachsener, unabhängiger und weniger self-insert. Nero hingegen wechselte mehrmals die Spezies, wurde dreidimensionaler, komplexer und geheimnisvoller. Sie haben wirklich einen Prozess durchgemacht, ebenso wie ihre Geschichte. Heute kann ich sagen, dass es kein Mädchentraum mehr ist, in dem ein dunkler Ritter eine sensible Maid aus ihrer öden Welt befreit.

Heute ist es wirklich nahe dran an dem, was ich gewollt habe. Ein Mix aus diversen Genres: Action, Horror, Übernatürliches und ein bisschen Drama und Romantik. Mit lebendigen Charakteren und verzwickten Dilemmata. (Also ich hoffe, dass es mir gelungen ist).

Und ich glaube mein jüngeres Ich würde die Geschichte auch gut finden. 😉


Euch hat dieser Beitrag gefallen? Was würdet ihr gerne noch über meine Geschichte wissen?

Beitragsbild: https://pixabay.com/photo-525958/

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[…] Zur Ideenfindung […]

6 Jahre her

Ein sehr spannender Beitrag! Mir gefällt der Prozess deiner Idee. Es wirkt wahnsinnig komplex am Ende.
Gerne mehr davon 🙂