Allgemein, Psychologie

Tipps für einen klaren Kopf

Na, genießt ihr das verlängerte Wochenende? Den freien Tag am Tag der Arbeit? Oder habt ihr euch für heute vorgenommen eure To Do Liste abzuarbeiten?

Alltagsstress, hungrige Plotbunnys, Termine, Fristen, Arbeit, soziale Kontakte – das kann einem schon Mal über den Kopf wachsen. Wenn man fit und motiviert ist, verteilt man allerlei Zusagen und merkt wenig später, dass es alles doch ein bisschen viel wird. Oder es kommen einfach alle Termine zusammen, dann ist das Kind krank, die Waschmaschine streikt und die Kollegin ist im Urlaub!

Das Leben liebt es uns Herausforderungen und Steinchen in den Weg zu legen!

Hier sind meine Tipps um einen klaren Kopf zu behalten, sich selbst zu motivieren und bei Laune zu halten (Nicht alles klappt immer, aber immer öfter):

  • Aufräumen

Ja, niemand von uns mag Hausarbeit wirklich gerne.

Ihr mögt euch vielleicht denken: „Wenn ich eh schon Stress habe kann ich doch das am ehesten sausen lasse?!“ – Meh.

Es ist wichtig Ordnung auf den Schreibtisch zu bringen, denn in einer ordentlichen, angenehmen Umgebung arbeitet es sich leichter. Und damit man mit der Säuberungs-Aktion nicht prokrastiniert sollte man das vorher erledigen. Es gibt tolle Stifteboxen und Ordnersysteme um das kreative Chaos einigermaßen in den Griff zu bekommen. Niemand spricht von spiegelnden Oberflächen und Staubfreiheit. In einem ordentlichen Umfeld fällt es nur leichter auch die Gedanken zu ordnen. Also hebt die Socken und Shirts vom Boden und verfrachtete sie in den Wäschekorb, bringt den Müll raus, die leeren Chipstüten und Coladosen weg, spült die Kaffeetassen und ihr werdet danach stolz auf euch sein.

Am Besten funktioniert das mit einem guten Soundtrack oder einem spannenden Hörbuch oder Hörspiel auf den Ohren.

  • Die 10 Minuten Regel

Diese Regel ist nicht auf meinem Mist gewachsen und ich weiß leider nicht mehr, wo ich sie aufgeschnappt habe, aber für mich ist es einer der besten Tipps zum Anfangen. Ihr habt keine Lust auf eine Aufgabe oder könnt euch nicht so richtig konzentrieren? Stellt euch eine Stoppuhr (am Besten ohne Alarm) auf 10 Minuten. Dann setzt ihr euch an die zu erledigende Aufgabe und arbeitet zehn Minuten konzentriert daran. Zehn Minuten lang. Klingt machbar, oder? Zehn Minuten, das schafft doch jeder!

Der Clou kommt aber erst jetzt – meistens werdet ihr nach zehn Minuten im Arbeitsflow sein, sodass ihr gar nicht unbedingt merkt, wenn die Stoppuhr abläuft. Oder vielleicht fällt es euch nicht mehr so schwer, weiterzumachen, da ihr angefangen habt. – Bravo, dann hat es geklappt!

Ihr starrt förmlich auf die Stoppuhr und könnt euch gar nicht konzentrieren? Die zehn Minuten waren ein reiner Krampf? Dann hat es jetzt vermutlich keinen Sinn sich mit dieser Aufgabe auseinanderzusetzen. Probiert es in ein bis zwei Stunden noch mal und lasst die Aufgabe ruhen.

  • Planen und Sortieren

Schreibt euch die Aufgaben auf, die vor euch liegen. Anschließend überlegt ihr, was dringend ist und was nicht. Ich markiere mir das ganze immer in Ampelfarben. Rot muss schleunigst abgehakt werden, grün hat Zeit. Ihr könnt die Aufgaben zusätzlich auch noch nach Zeitaufwand und Schwierigkeit einteilen. Drei rote Punkte wären demnach eine extrem aufwändige, aber wichtige Arbeit z.B. eine Hausarbeit. Anschließend schreibe ich mir die Aufgaben nochmal auf einen Post-it.

Fangt mit einer kürzeren, leichteren Aufgabe an, die ihr gut bewältigen könnt (auch, wenn sie vielleicht nicht soo dringend ist). Das verleiht euch den nötigen Schwung, um euch an die größeren Aufgaben zu wagen!

Denkt auch daran, euren Tag nicht nur mit Pflichten und Arbeit vollzupacken! Als Belohnung für einen arbeitsreichen Tag könnt ihr euch z.B. abends eine Stunde Serie oder Buch gönnen und die Füße hochlegen.

  • Pausen und Puffer

Pausen sind wichtig. Und diese sollte man möglichst nicht am selben Ort verbringen, an dem man arbeitet! Und wenn ihr mit dem Stuhl nur in eine andere Richtung schaut. Brotzeit, viel Trinken, ein bisschen Bewegung zwischen durch. Ebenso wie ihr eure Arbeitszeit plant, solltet ihr auch feste Pausen einplanen und diese einhalten.

Schreibt ihr eine Seminararbeit, arbeitet ihr an einem Projekt oder lernt ihr? Dann sind Pufferzeiten bzw. Puffertage sehr wichtig. Wir alle haben Tage, an denen wir schlecht geschlafen haben, uns nicht konzentrieren können und einfach einen Durchhänger haben. Bezieht das in eure Planung mit ein und schiebt euch eine feste Anzahl an „Nicht-Arbeitstagen“ mit in euren Plan. Diese müssen nicht fix sein und ihr könnt sie zur Hälfte oder ganz abstreichen, wenn ihr z.B. vormittags Kopfschmerzen habt und erst nachmittags durchstarten könnt!

Das gilt übrigens auch für den „Feierabend“ – setzt euch eine feste Zeit z.B. zwischen 9 und 20 Uhr, in der ihr arbeitet. Davor und danach und in den Pausen bleiben die Finger weg. Packt eure Dokumente außer Sichtweite!

  • Mentale Einstellung

Oh nein jetzt muss ich das auch noch machen„, „Pfui ich hab gar keine Lust“ – nicht alle Aufgaben sind angenehm. Manchmal muss man einfach durch. Dann hilft es natürlich, wenn man nicht die ganze Zeit darüber nachdenkt, wie doof man die Aufgabe findet. Es hilft daran zu denken, was danach kommt. Der Stolz, wenn man eine Aufgabe geschafft hat. Die Freizeit oder die Belohnung, die einen vielleicht erwartet. Am Besten macht man sich nervige Aufgaben so angenehm wie möglich: einen leckeren Tee, Snacks, eine Belohnung wenn man die Aufgabe erledigt hat.

Was, wenn es mal nicht läuft?

  • Wie wäre es mit einem Arbeitsplatzwechsel? – Nein, nicht gleich den Job wechseln. Wenn eure Aufgabe es euch erlaubt, dann probiert doch mal ob es in der Natur oder in einem Café besser klappt?
  • Frische Luft und Natur. Jauuu, die Kinnars müssan anne frische Lufd! Ich bin ein Dorfkind und auch heute ziehe ich noch viel Kraft daraus, zwischendurch einfach auf einer Parkbank zu sitzen und den Fluss und den Wind in den Bäumen anzuschauen.
  • Mit Soundtrack zur Motivations- und Konzentrationsverstärkung? Es gibt viele Playlists auf Youtube oder Spotify die bessere Konzentration versprechen. Ob euch instrumental, Rock oder Naturgeräusche helfen – versucht es mal. Ich habe eine Oldschool-Rockmusik-Playlist – dabei lerne ich am Besten!
  • Exkurs aus der kognitiven Psychologie:

Wenn ihr lernt und dabei Kaffee trinkt, hilft es, in der Prüfungssituation auch Kaffee zu trinken. Der Geruch, der Geschmack – all das versetzt euch zurück in die Lernsituation und kann helfen die gelernten Informationen abzurufen. Ähnliche Situationen erleichtern den Abruf. Wer im Prüfungsraum lernen kann, kann das natürlich auch versuchen! Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Wenn ihr beim Lernen herumlauft, an vielen Orten lernt und unterschiedliche Medien benutzt habt ihr mehr Hinweisreize, sogenannte Cues, die euch helfen können auf das gespeicherte Wissen abzugreifen!

  • Manchmal läuft es nicht. Dann helfen keine schlauen Tipps, keine Musik, keine Schokoladen-Zufuhr oder keine Koffein-Infusion. Denkt immer daran: Das Leben sollte trotz Arbeit lebenswert bleiben. Flauten und Durchhänger sind normal. Es kommen wieder bessere Zeiten, also lasst euch nicht entmutigen!

  • Nina hat mir zusätzlich dieses Video empfohlen, wenn man zwischendurch von Aufgabe zu Aufgabe wechselt. Super, finde ich:
  • Schreibratte empfiehlt, zwischendurch das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen! Sehr gut! Im Sommer habe ich immer ein Erfrischungsspray dabei – die gibt es inzwischen in jeder Drogerie

Ich hoffe, ihr habt vielleicht den ein oder anderen Tipp gefunden, der euch hilfreich erscheint. Nichts hiervon ist allgemeingültig. Menschen sind sehr verschieden, entsprechend muss jeder seine eigene Routinen und Methoden finden, um in den Workflow zu kommen.

 

Tüdelü,

eure Babsi

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sinabennhardt
6 Jahre her

Tolle Tipps! Das mit dem Arbeitswechsel muss ich mal bei Gelegenheit (und besserem Wetter) ausprobieren!

Ich brauche ja unbedingt einen sauberen und ordentlichen Schreibtisch zum Arbeiten. Bevor ich also irgendwas mache, muss ich den erstmal aufräumen. Dann klappt aber auch meistens mit dem Schreiben. 😆

6 Jahre her

Grandiose Tipps, die ich allesamt kenne und mehr oder weniger beherzige. Eine anmerkung allerdings zur Wichtigkeit mit deiner Ampel: Es hilft mir ungemein, wichtig und dringend zu unterscheiden. Manchmal gibt es total unwichtigen Scheiß, der aber dringend (und schnell) erledigt sein kann und schwuppdiwupp, kann ich wieder am Wichtigen arbeiten. Dazu gehört sowas wie Geschirr spülen. Ich schreibe locker 150 Wörter weniger in der Stunde, wenn ich weiß, dass links von mir noch das dreckige Geschirr steht… Hach, wir Autoren haben doch ’ne Macke. Gut, dass ich nicht die Einzige mit Macke bin ^^